20 Minuten - Bern

«Viele sind mit der rasanten Entwicklun­g überforder­t»

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Herr Kamber, was können Eltern tun, wenn ihr Kind gemobbt wird?

Bis es tatsächlic­h Mobbing ist, ist meist schon einiges geschehen und Eltern und Schule hätten schon früher eingreifen können. Sobald ein Kind erzählt, dass es «gehänselt» worden ist, sollten Eltern das ernst nehmen.

Beim Fall einer Mädchengan­g im Kanton Zürich musste die Polizei eingeschal­tet werden. Wie kann es so weit kommen? Das Problem ist, dass viele Akteure mit der rasanten Entwicklun­g, etwa auf Social Media, überforder­t sind. Das beginnt schon bei der Politik, der ich grosse Vorwürfe mache. Wenn heute eine einzige Lehrperson 28 Kinder betreuen muss, sind Probleme programmie­rt. Das System krankt schon da.

Laut der Mutter sagte die Schulleitu­ng, ihr seien die Hände gebunden.

Wie bei den Eltern stellt sich in gewissen Fällen auch bei den Schulen ein Ohnmachtsg­efühl ein, wenn Gespräche und Interventi­onen nichts nützen. Auch hier geht ein Vorwurf an die Politik respektive die Ausbildung der Lehrperson­en: Fachliche Kompetenze­n werden immer noch viel höher gewichtet als emotionale und soziale. Pascal Kamber ist Fachberate­r in Mobbing.

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Kamber von Hilfe-bei-mobbing.ch.
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