Schweiz droht Asylchaos im Herbst
ZÜRICH. In der Schweiz sind derzeit rund 56 000 Schutzsuchende aus der Ukraine untergebracht, knapp 40 000 leben bei Gastfamilien. Noch hat man die Situation
im Griff, spätestens im Herbst drohen jedoch Engpässe bei der Unterbringung: Gründe dafür sind unter anderem die Dauer des Kriegs und die tieferen Temperaturen. Die SP fordert vom Bund mehr Unterkünfte und Geld. Die SVP hingegen will den Zustrom von Geflüchteten beschränken.
BERN. Der Nachrichtendienst des Bundes (NDB) hat gestern seinen neuen Lagebericht publiziert. Der Angriffskrieg von Russland gegen die Ukraine werde die nationale und internationale Sicherheitspolitik nachhaltig beeinflussen, heisst es darin. «Die Sicherheitslage in der Schweiz hat sich durch den Ukrainekrieg bisher nicht verschlechtert», erklärte Ndbdirektor Christian Dussey gestern vor den Medien. Eine Bedrohung durch Cyberattacken habe jedoch zugenommen. Auch Spionage sei zunehmend ein Thema. Gerade Genf sei dabei ein Hotspot: «Der NDB schätzt, dass an den russischen diplomatischen und konsularischen Vertretungen in Genf mehrere Dutzend russische Offiziere tätig sind.»