Buxis sollen abgelegene Gebiete erschliessen
BERN. Das Start-up Mybuxi fährt mit seinen E-minibussen in abgelegene Regionen. Schon bald ist Belp dran.
Mybuxi ist eine Mischung aus Taxi und Bus. Das Angebot bringt Fahrgäste dorthin, wo sonst kein Bus oder Zug hinfährt. Haltestellen und Abfahrtzeiten sind flexibel. Ab August fahren die Buxis auch in der Region Belp und stehen von 6 Uhr bis 1 Uhr zur Verfügung. Bedient werden die Eminibusse von Freiwilligen. «Wir haben damit sehr gute Erfahrungen gemacht», sagt Geschäftsleiter und Mybuxigründer Andreas Kronawitter. Der Service wird aus Spenden und Erlösen aus dem Fahrbetrieb finanziert.
Bereits im Emmental, Gotthardgebiet und Oberaargau kurven die Buxis durch die Dörfer. Laut Kronawitter erstreckt sich die Klientel über alle Altersklassen. Die hohe Nachfrage weise auf die Lücken im Övangebot hin, sagt er: «Man muss sich nur eine Landkarte der ÖVERschliessungsqualität anschauen. Dann sieht man, dass es grosse Löcher gibt.» Besonders abends sei das Angebot stark eingeschränkt. Kronawitter: «Die Städter haben immer das Gefühl, die Schweiz sei durch den ÖV extrem gut erschlossen. In der Stadt mag das zutreffen, auf dem Land aber nicht.»
Dies sieht auch Mobilitätsforscher Thomas Sauterservaes von der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften ZHAW so. Die Bevölkerungsdichte auf dem Land sei viel geringer, weshalb es wenig Sinn mache, mit grossen Fahrzeugen abgelegene Ort zu bedienen – auch aus Sicht des Klimaschutzes. Hinzu komme die fehlende Rentabilität: SBB und regionaler Verkehr hätten es schwer, mit dem Auto mitzuhalten. «Privates Autofahren ist immer noch zu günstig», so Sauterservaes. Die Buxis könnten hier Abhilfe schaffen, indem sie Autonomie auch ohne eigenes Auto ermöglichen würden.
Belp soll der Ausgangspunkt eines grösseren Netzes werden. «Wir haben das Projekt bereits so aufgezogen, dass es weiterwachsen kann», erklärt Kronawitter.