Wälti, das Aushängeschild der Schweizer Nati
ZÜRICH. Lia Wälti spricht offen über die Frauen-em, ihre Karriere und Sexualität im Fussball.
Sie ist ein unverzichtbarer Teil im Team von Nils Nielsen: Lia Wälti, der Captain der Frauennati. Doch wer ist die Emmentalerin? Dem Schweizer Frauensportmagazin «Sportlerin» hat sie ein grosses Interview gegeben. Wälti war schon als Kind sehr sportverrückt. Ursprünglich wollte sie Kleinkindererzieherin werden, doch Fussball war immer die grosse Liebe. In der U-16 von YB spielte sie noch mit den Jungs, darunter David von Ballmoos und Stürmer Michael Frey. Seit 2018 steht die 29-Jährige bei Arsenal unter Vertrag – und ist unumstrittene Stammspielerin. Auch wenn Wälti jetzt erfolgreich ist und vom Fussball leben kann: Es nervt sie, dass es mit dem Frauenfussball in der Schweiz nicht schneller vorwärts geht. «Manchmal stösst man an Grenzen, wenn man monatelang um etwas kämpfen muss, während bei den Männern ein Fingerschnippen genügt», so Wälti. Die Entwicklung sei zwar positiv, aber doch langsamer als in anderen Ländern. Weiter spricht der Schweizer Nati-captain über Sexualität im Fussball. So gibt es etwa viel mehr lesbische Fussballerinnen als schwule Fussballer. Hierzu meint Wälti: «Es verlieben sich so viele Menschen an ihrem Arbeitsplatz, da kann es nicht sein, dass das im Männerfussball total anders ist.» Sie stellt klar: «Der Männerfussball ist noch kein sicherer Ort für einen schwulen Spieler, er scheint leider noch nicht bereit dafür zu sein.» Ob eine Spielerin nun auf Männer oder Frauen stehe, das dürfe keine Rolle spielen. Einen Fussballer frage man auch nicht, ob er mit einer Frau oder einem Mann zusammenlebe.
98 Länderspiele hat Wälti bereits absolviert. An der EM wird sie 100 erreichen. An dieser EM will sie reüssieren. «Wir müssen über uns hinauswachsen, als Team und auch individuell, dann können wir in dieser starken Gruppe weiterkommen.»
Das ganze Interview gibts im Magazin «Sportlerin». Dieses ist auf Sportlerin-magazin.ch zu finden.