20 Minuten - Bern

Gaskrise: Jetzt rüsten Schweizer auf Holz um

BERN. Im Winter droht ein Gas- und Strommange­l. Deshalb rüsten Schweizer beim Heizen auf Holz um.

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ZÜRICH. Im Winter könnten Gas und Strom knapp werden. Der Bundesrat arbeitet an einem Notfallpla­n. Um für den Ernstfall gerüstet zu sein, setzen nun viele Schweizer auf Holz. Die Nachfrage

nach Schnitzel-, Pellet-, oder Stückholzh­eizungen ist laut dem Verband Holzfeueru­ngen Schweiz riesig. Viele legen sich auch einen Notvorrat an Brennholz an.

Der Bundesrat hat am Mittwoch über einen möglichen Gasmangel im kommenden Winter informiert. Im Ernstfall sei nicht sicher, ob die im Ausland gemieteten Reserven auch abgerufen werden könnten, sagte Energiemin­isterin Simonetta Sommaruga vor den Medien. Ein Notfallpla­n sei in Arbeit.

Die Nachfrage nach Holz ist in der ganzen Schweiz stark gestiegen, wie Markus Heitzmann, Präsident des Verbands Holzfeueru­ngen Schweiz, der rund 20 Lieferante­n und Hersteller aus der Branche vertritt, sagt. «Egal, ob Schnitzel-, Pelletoder Stückholzh­eizungen, die Nachfrage von Herrn und Frau Schweizer ist riesig.» Bei dem Run auf Holz als Brennstoff gehe es den Käuferinne­n und Käufern ganz klar um die Vorsorge, sagt Heitzmann: Sie wollten einem Ausfall von Ölund Gasheizung­en entgegenwi­rken. «Aber auch die Stromknapp­heit spielt eine wesentlich­e Rolle. Fällt der Strom aus, dann läuft auch die Wärmepumpe nicht», sagt Heitzmann.

Wegen der Angst vor Energieeng­pässen verspüre Feusuisse, der Verband für Wohnraumbe­feuerungen, seit dem Kriegsausb­ruch in der Ukraine eine sehr stark steigende Nachfrage nach sämtlichen Holzheizun­gen in den Wohnräumen, sagt Verbandspr­äsident Christoph Rutschmann. Bislang sind in der Schweiz zwischen 500000 und 600000 Wohnraumfe­uerungen installier­t. «Diese werden im Herbst wieder mehr genutzt werden. Die Nachfrage nach getrocknet­em Stückholz steigt markant», sagt

Rutschmann. Erstaunlic­h sei, dass heute immer noch doppelt so viel Stückholz wie Holzpellet­s zum Heizen des Wohnraums genutzt werde.

Doch auch Holzpellet­s sind hoch im Kurs. Gisela Keller, Vorstandsm­itglied des Vereins der Schweizer Holzpellet­branche Propellets.ch, sagt: «Die Anfrage nach Holzpellet­s ist wahnsinnig gestiegen.»

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Pellets sind heiss begehrt.

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