Zahnärzte kritisieren Bestsmile-modell
ZÜRICH. Das Dental-start-up Bestsmile ist in der Schweiz auf dem Vormarsch: Nach der Übernahme durch die Migros hat das Unternehmen, das
Zahnkorrekturen bewirbt, seine Produktionsstätte in Winterthur deutlich ausgebaut. Nun arbeiten dort über 50 Mitarbeitende, die bei der Herstellung von zwei Produktlinien – Aligner (durchsichtige Zahnschienen) und Veneers (Keramikschalen, die über die natürlichen Zähne gelegt werden) – involviert sind. Und so läuft es ab: online einen Termin buchen, 3-D-scan machen und der 3-D-drucker fertigt das Modell in Winterthur.
Doch nun steht das Geschäftsmodell des Marktführers in der Kritik: Zahnärzte kritisieren dieses und stellen zudem auch die Qualität der Bestsmile-zahnärzte infrage. «Will man sichergehen, dass man eine gewisse Qualität beim Zahnarzt erhält, sollte man lieber zu Zahnärzten gehen, die beim Schweizerischen Zahnärzteverband (SSO) dabei sind», sagt die Zahnärztin Karin Weber aus Zeiningen AG. Denn ohne diese werde nicht wirklich nach Richtlinien gearbeitet. Bei Bestsmile habe man diese Sicherheit nicht. Sie habe auch schon zwei negative Rückmeldungen erhalten – bei der einen sei die Abklärung gar teurer als bei ihr gewesen, und bei der zweiten habe sie gehört, dass es nicht sehr professionell abgelaufen sei, eher boutiquemässig.
Bestsmile-ceo Michael Wendt verteidigt das Geschäftsmodell: «Wenn ein Zahnarzt einen groben Fehler machen würde, haftet er dafür selbst. Das allein ist schon eine wichtige Grundlage für die Ein Zahnmodell am Computer. Qualität und sorgt dafür, dass unsere Zahnärzte nicht absoluten Unfug bauen.» Zudem bemühe man sich mit einer internen Academy um eine solide Ausbildung der Zahnärzte. Und: «Wir teilen das Wissen, das ist der Vorteil einer Kette von 90 Zahnärzten und über 33 000 Patienten, die wir behandelt haben», so der CEO weiter.