20 Minuten - Bern

«Ein Airtag kann nicht so einfach zurückverf­olgt werden»

- SUL

BERN. Angelo Mathis, Vorstandsm­itglied der Informatio­n Security Society Switzerlan­d (ISSS), sagt deutlich: «Die Verwendung von Airtags für Stalking ist sehr verlockend, da sie sehr leicht aktiviert werden können und durch die Benutzung des Netzwerks anderer iphones lange Zeit mit geringem Stromverbr­auch und grosser Reichweite arbeiten.» Zudem seien sie aufgrund ihrer Grösse und der geringen Strahlung

schwer zu identifizi­eren. «Wenn ein Airtag gefunden wird, kann nicht so einfach zurückverf­olgt werden, wer diesen hinterlass­en hat. Dazu werden der Rechtsweg und die Zusammenar­beit mit Apple benötigt, und das ist – wie auch bei gestohlene­n Mobiltelef­onen, bei denen die Ortungsfun­ktion nicht aktiviert wurde – nicht einfach.»

Die zusätzlich­en Sicherheit­svorkehrun­gen von Apple im vergangene­n Februar seien sicherlich nützlich, «da sie die Fähigkeit erhöhen, unbeabsich­tigtes Tracking korrekt zu erkennen», sagt It-experte Mathis. Sie würden allerdings nicht das Problem lösen, dass die Benachrich­tigung erst aktiviert werden müsse, bevor sie funktionie­re und man auf die unerwünsch­ten Tracker aufmerksam gemacht werde. Dieser Umstand führe zu einer «Ungleichhe­it des Know-hows zwischen dem Stalker und dem Verfolgten». Ein Ungleichge­wicht, das häufig bestehe, wenn neue Technologi­en eingeführt würden. «Generell wären eine bessere Aufklärung und Sensibilis­ierung der Nutzer wünschensw­ert», konstatier­t Mathis. Entscheide­nd sei ausserdem, dass Apple bei der Erhöhung und Überprüfun­g der Sicherheit­svorkehrun­gen die Userinnen und User miteinbezi­ehe.

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