«Ein Airtag kann nicht so einfach zurückverfolgt werden»
BERN. Angelo Mathis, Vorstandsmitglied der Information Security Society Switzerland (ISSS), sagt deutlich: «Die Verwendung von Airtags für Stalking ist sehr verlockend, da sie sehr leicht aktiviert werden können und durch die Benutzung des Netzwerks anderer iphones lange Zeit mit geringem Stromverbrauch und grosser Reichweite arbeiten.» Zudem seien sie aufgrund ihrer Grösse und der geringen Strahlung
schwer zu identifizieren. «Wenn ein Airtag gefunden wird, kann nicht so einfach zurückverfolgt werden, wer diesen hinterlassen hat. Dazu werden der Rechtsweg und die Zusammenarbeit mit Apple benötigt, und das ist – wie auch bei gestohlenen Mobiltelefonen, bei denen die Ortungsfunktion nicht aktiviert wurde – nicht einfach.»
Die zusätzlichen Sicherheitsvorkehrungen von Apple im vergangenen Februar seien sicherlich nützlich, «da sie die Fähigkeit erhöhen, unbeabsichtigtes Tracking korrekt zu erkennen», sagt It-experte Mathis. Sie würden allerdings nicht das Problem lösen, dass die Benachrichtigung erst aktiviert werden müsse, bevor sie funktioniere und man auf die unerwünschten Tracker aufmerksam gemacht werde. Dieser Umstand führe zu einer «Ungleichheit des Know-hows zwischen dem Stalker und dem Verfolgten». Ein Ungleichgewicht, das häufig bestehe, wenn neue Technologien eingeführt würden. «Generell wären eine bessere Aufklärung und Sensibilisierung der Nutzer wünschenswert», konstatiert Mathis. Entscheidend sei ausserdem, dass Apple bei der Erhöhung und Überprüfung der Sicherheitsvorkehrungen die Userinnen und User miteinbeziehe.