«Wir werden für Sadio Mané und Afrika weiterkämpfen»
DOHA. Der Zürcher Seny Dieng fuhr mit Senegal an die WM, wo man nun aber auf den grossen Star verzichten muss.
Er ist 27 Jahre alt, ist in der Stadt Zürich aufgewachsen und ist beim englischen Zweitligisten Queens Park Rangers durchgestartet. Nun ging für den Senegalesen Seny Timothy Dieng ein Traum in Erfüllung: Er durfte mit Senegal an die WM. 20 Minuten hat ihn kürzlich in London getroffen.
Mit den Einsätzen am Africa Cup 2021 ist Ihre Bekanntheit explodiert. Wie war es, als Sie überraschend Édouard Mendy im Tor ersetzen mussten?
Am Anfang des Zusammenzugs war Mendy noch dabei, bis er positiv getestet wurde. Das heisst, meine Einsätze kamen aus dem Nichts. Normalerweise bin ich nie nervös – aber als klar wurde, dass ich spielen werde, begann schon das Kribbeln. Im Stadion überwog dann aber sofort die Freude.
Und Sie haben gut gespielt. Ja, es ist zum Glück gut herausgekommen. Ich bin froh, wir konnten da einen guten Grundstein für den Turniersieg legen.
Nun sind Sie im Aufgebot.
Für jeden Spieler ist eine Weltmeisterschaft ein Highlight, die Vorfreude entsprechend riesig.
Wie ist es, mit Superstar Sadio Mané zusammenzuspielen?
Sadio ist der zweitbeste Spieler der Welt. Er ist bodenständig, ehrgeizig und besessen von Fussball. Man sieht ihn bereits eine Stunde vor dem Training im Kraftraum – und nach der Einheit erneut. Er macht alles für seine Leistungsoptimierung. Eine Maschine.
Wie bitter ist sein verletzungsbedingter Ausfall für die WM?
Sein Ausfall ist natürlich sehr hart. Sadio würde jedem Team fehlen. Aber natürlich werden wir nun für ihn, für uns und für das Land und für ganz Afrika weiterkämpfen und weiterhin unser Bestes geben.
Mané fehlt verletzungsbedingt. Hätten Sie auch gerne für die Nati gespielt?
Ich habe ein paar Freunde, die für die Schweiz spielen. Aber ich wollte schon von klein auf immer für Senegal spielen.
Weshalb?
Es war mein Traum, seit ich die senegalesischen Erfolge an der WM 2002 verfolgen konnte.
Haben Sie Kontakt zu Schweizer Fussballern in London?
Nicht gross. Vor kurzem habe ich Denis Zakaria getroffen und mich mit ihm unterhalten. Auch mit Manuel Akanji, der ja in Manchester spielt.
Wegen welchem Stürmer hatten Sie schlaflose Nächte?
Wegen keinem eigentlich. Aber vielleicht ein paar wegen mir.