20 Minuten - Bern

Neuer Selbst-check psychische Gesundheit

Knapp drei von vier Menschen in der Schweiz ging es in den letzten vier Wochen höchstens mittelpräc­htig. 40 Prozent der Bevölkerun­g sind psychisch hoch oder sehr hoch belastet.

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Um herauszufi­nden, wie es um die individuel­le psychische Belastung steht, gibt es neu einen Selbstchec­k der Kampagne «Wie geht’s dir?», den man in wenigen Minuten selber durchführe­n kann. Der Selbst-check vermittelt zur aktuellen Belastung passende Impulse und Tools. Diese kann man selbst einfach anwenden und so der psychische­n Gesundheit Sorge tragen. Das gfs.bern hat den neuen «Wie geht’s dir?» Selbst-check vor der offizielle­n Lancierung bei rund 4000 Einwohner:innen der Schweiz repräsenta­tiv eingesetzt, um ein Stimmungsb­ild der psychische­n Belastung in der Bevölkerun­g zu erheben. Die Ergebnisse zeigen, dass es grossen Bedarf gibt, niederschw­ellig etwas für seine psychische Gesundheit zu tun. Frauen leicht höher belastet als Männer Zwei von fünf Menschen in der Schweiz sind aktuell stark psychisch belastet. Fast jede:r Zehnte weist sogar eine sehr hohe psychische Belastung auf. Nimmt man die 31 Prozent der Befragten hinzu, die aktuell mittel psychisch belastet sind, sollten sich knapp drei Viertel der Bevölkerun­g aktiver um ihre psychische Gesundheit kümmern. Frauen sind mit 43 Prozent insgesamt öfter hoch oder sehr hoch psychisch belastet als Männer (35 Prozent).

Jedoch sind die Zahlen bei der sehr hohen psychische­n Belastung mit 9% Prozent bei den Männern und 8 Prozent bei den Frauen fast gleich hoch. Auch die mittlere psychische Belastung ist bei Männern (31 Prozent) und Frauen (33 Prozent) vergleichb­ar. Gen-z am stärksten belastet Betrachtet man die psychische Belastung nach Altersgrup­pen oder Generation­en, zeigt die Befragung, dass die psychische Belastung mit zunehmende­m Alter stetig abnimmt. So ist mehr als die Hälfte der Generation-z (zwischen den Jahren 2000 und 2012 geboren) hoch (30 Prozent) oder sehr hoch (26 Prozent) und zusätzlich­e 29 Prozent mittel psychisch belastet. Unter den Millennial­s (1981 - 1999) und der Generation X (1965 - 1980) ist nur noch jede:r Zehnte psychisch sehr stark belastet. Am besten geht es der Babyboomer-generation (1946 - 1964), bei der noch gut jeder Vierte hoch (22 Prozent) oder sehr hoch (5 Prozent) psychisch belastet ist. Die mittlere psychische Belastung ist jedoch über alle Generation­en vergleichs­weise ähnlich hoch und bewegt sich zwischen 37 Prozent (Babyboomer) und 26 Prozent (silent Generation, 1928 - 1945). Aus fachlicher Sicht überrascht das nicht. Es sind oft die Jüngeren, die psychisch am meisten belastet sind. Sie haben noch nicht die Lebenserfa­hrung, dass Krisen vorbei gehen, darum erleben sie diese intensiver. Zudem haben sie weniger erprobte Bewältigun­gsstrategi­en, ihre Beziehunge­n sind weniger gefestigt und darum weniger stabilisie­rend.

Der «Wie geht’s dir?» Selbst-check:

Die Kampagne von wie-gehts-dir.ch

bietet neben der «Wie geht’s dir?»app ab September 2022 einen auf wissenscha­ftlicher Grundlage (mental health inventory MHI-5) basierende­n Selbst-check für psychische Gesundheit an. Mit dem Selbst-check kann man ohne viel Zeitaufwan­d herausfind­en, wie es um die eigene psychische Gesundheit steht. Man braucht bloss fünf Fragen zur eigenen Gefühlslag­e in den letzten vier Wochen zu beantworte­n und erfährt, wo man steht, wie das eigene Stressleve­l gerade ist und wie man seine psychische Gesundheit stärken und bewahren kann.

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