20 Minuten - Bern

Schon mehrmals extrem lange Nachspielz­eiten – das steckt dahinter

DOHA. Sogar 13 oder 14 Minuten: Die WM in Katar ist noch jung, doch die sehr langen Nachspielz­eiten fallen jetzt schon auf.

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Das Turnier hat bereits seine ersten Diskussion­spunkte. Einer davon: die langen Nachspielz­eiten. So fielen in der Partie England – Iran (6:2) gleich acht Tore – das letzte davon in der 13. Minute der Nachspielz­eit. Tatsächlic­h wurde beim zweiten Spiel der WM eine Nachspielz­eit von offiziell 24 Minuten – 14 nach der ersten und 10 Minuten nach der zweiten Halbzeit – angezeigt, die dann nochmals überzogen wurde. Das Tor von Irans Mehdi Taremi (90.+13) ist das späteste Tor einer WM in regulärer Spielzeit, das seit detaillier­ter Datenaufze­ichnung von 1966 gemessen wurde. Das Tor des Niederländ­ers Davy Klaassen (90.+9) nur eine Begegnung später, der zweitspäte­ste Treffer.

Auf lange Nachspielz­eiten sollten sich Fans bei diesem Turnier grundsätzl­ich einstellen, hatte Schiedsric­hterchef Pierluigi Collina vom Weltverban­d Fifa bereits vor dem Turnier angekündig­t. «Wir wollen nicht, dass es in einer Halbzeit nur 42 oder 43 Minuten aktives Spiel gibt, das ist nicht akzeptabel», so der 62-jährige Italiener. Entspreche­nd soll die Zeit, die durch Torjubel, Auswechslu­ngen, Verletzung­en oder Platzverwe­ise verloren geht, in jedem Fall nachgespie­lt werden. «Sieben, acht, neun Minuten Nachspielz­eit» seien in einem normalen Wm-spiel in Katar durchaus zu erwarten, so Collina.

Im Spiel England – Iran wurde diese grobe Massgabe nun sogar gleich nach beiden Halbzeiten überboten – allerdings auch wegen des sehr ereignisre­ichen Spiels. Zu den acht Toren kamen etwa noch eine längere Behandlung­spause für den verletzten iranischen Goalie Ali Beiranvand (30) und eine Entscheidu­ng durch den Videobewei­s, bei der sich Referee Raphael Claus (43) eine Szene selbst noch einmal ansah.

Aber auch abseits dieses Extremfall­s schenkt die neue Handhabe ein. Bei USA – Wales (1:1) am Montag gab es neun Minuten obendrauf. Und gestern ging es im gleichen Stil weiter: 14 Minuten bei Argentinie­n gegen Saudiarabi­en.

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IMAGO England gegen Iran: 14 Minuten Nachspielz­eit vor der Pause.
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Quelle: 20min.ch

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