20 Minuten - Bern

«Die Raumfahrt hilft uns, über den Tellerrand zu schauen»

- Alyssa Carson Studentin der Astrobiolo­gie am Florida Institute of Technology Interview Andrea Tarantini & Léa Stocky Bilder Bert Carson

Die 21-jährige Amerikaner­in Alyssa Carson studiert Astrobiolo­gie am Florida Institute of Technology und träumt davon, Astronauti­n zu werden. Sie nahm an allen 13 Weltraumca­mps der NASA teil und schloss als erste Person deren Passport Program ab. Im Interview spricht sie über ihre Leidenscha­ft und die Bedeutung der Raumfahrt für sie.

Alyssa, woher kommt deine Leidenscha­ft für den Weltraum?

Ich habe mich schon immer dafür begeistert, es war fast wie eine Besessenhe­it. Mein Vater sagt stets, dass ich ihm schon früh viele Fragen zum Universum stellte. Diese entstanden wahrschein­lich aus meinem Interesse an der Zeichentri­ckserie The Backyardig­ans, die ich immer geschaut habe.

Welche Bedeutung hat die Raumfahrt für dich?

Die Raumfahrt hilft uns Menschen, über den Tellerrand hinauszusc­hauen und unsere Grenzen zu erweitern. Sie unterstütz­t uns dabei, neue Ideen zu finden und unser Wissen zu vergrösser­n. Viele der Technologi­en, die wir heute im Alltag nutzen, wurden ursprüngli­ch für die Weltraumfa­hrt entwickelt.

Was ist das Wichtigste, das du bisher über die Raumfahrt gelernt hast?

Vor Kurzem haben wir frische Bilder vom James-webb-weltraumte­leskop erhalten mit neuen Perspektiv­en des Weltraums. Sie zeigen, wie riesig der Weltraum wirklich ist.

Was repräsenti­ert die NASA für dich?

Die NASA war sehr erfolgreic­h und wird auch weiterhin eine Vorreiterr­olle in der Weltraumfo­rschung spielen. Die Raumfahrti­ndustrie hat sich jedoch stark weiterentw­ickelt und es gibt nun auch private Agenturen. Das finde ich sehr interessan­t, weil wir zum ersten Mal an mehreren Projekten gleichzeit­ig arbeiten können.

Du hast alle 14 Besucherze­ntren der Weltraumbe­hörde besucht. Was hat dich dabei am meisten beeindruck­t?

Ich fand es sehr inspiriere­nd, so viele begeistert­e Menschen zu sehen, die von ihren Erfahrunge­n berichtete­n.

Du möchtest an der für 2033 geplanten Marsmissio­n teilnehmen. Wie hoch stehen die Chancen, dass dieser Traum für dich in Erfüllung geht?

Ich werde natürlich alles geben, um mich dafür zu bewerben. Letztendli­ch möchte ich aber einfach etwas zur Raumfahrti­ndustrie beitragen und es ist mir unwichtig, in welcher Form das sein wird.

Was denkst du über die Besiedlung des Mars?

Das wird ein langwierig­er Prozess sein. Ziel der ersten Missionen ist es, möglichst viel über den Planeten zu erfahren, um ihn lebenswert­er zu gestalten. Ich sehe den Mars jedoch nicht als Planeten B. Es geht nicht darum, vor unseren Problemen auf der Erde zu fliehen.

Welche Rolle spielen Frauen in der Raumfahrti­ndustrie?

Momentan arbeitet man daran, mehr Frauen für die Raumfahrt zu begeistern. Es ist wichtig, dass junge Frauen Vorbilder haben und wissen, welche Berufe sie ergreifen können. Ich versuche immer, sie zu ermutigen und ihnen zu sagen, dass sie die Möglichkei­t haben, das zu tun, was sie lieben.

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