Die Credit Suisse erhält Saudi-geld
ZÜRICH. Die Aktionärinnen und Aktionäre der Credit Suisse (CS) haben gestern an einer ausserordentlichen Generalversammlung einer Kapitalerhöhung zugestimmt. Das Ergebnis machte die Bank auf ihrer Website bekannt. Wie es dort heisst, wurden die zwei Kapitalerhöhungen, die die Bank am 27. Oktober beantragt hatte, genehmigt. Insgesamt sollen die neuen Aktien vier Milliarden Franken in die Kassen spülen. Die Saudi National Bank aus Saudiarabien hat dabei einen Anteil von etwa 9,9 Prozent erworben.
Die Erhöhung geschehe durch zwei Kapitalspritzen, teilte die Bank weiter mit. Die genehmigte Erhöhung des Aktienkapitals solle die Quote des harten Kernkapitals stärken und die strategische Transformation der CS unterstützen. Axel P. Lehmann, Präsident des Verwaltungsrates, nannte das Abstimmungsresultat «einen weiteren wichtigen Schritt beim Aufbau der neuen Credit Suisse», es bekräftige den gemeinsamen Willen zur konsequenten Umsetzung des strategischen Plans.
Der Rettungsplan soll die Bank nach Milliardenverlusten aus der Krise helfen. Die Credit Suisse will einen Teil des Investmentbankings abstossen und sich künftig vor allem auf das Schweizer Geschäft und die Vermögensverwaltung konzentrieren. Die gestrige Generalversammlung fand online statt. Die Credit Suisse begründete dies mit dem Coronavirus, sie stützte sich dabei auf die Verordnung 3 des Bundesrats über Massnahmen zur Bekämpfung des Virus. Die Aktionärinnen und Aktionäre mussten ihre Fragen vorab schriftlich einreichen. Die Ethos-stiftung als Aktionärin kritisierte das Engagement Saudiarabiens wegen der dortigen Menschenrechtslage.