20 Minuten - Bern

Phishing-betrüger tricksen neuerdings auf Schweizerd­eutsch

Zürich Mit Phishing-mails wird versucht, an vertraulic­he Daten zu kommen. Jetzt auch in Dialekt.

- Shanice BÖSIGER

«Liebi Kundin, liebe Kunde, mir möchtet Sie informiere, dass eusere Zusteller hüt versuecht het, Ihres Paket vo Brack.ch z′lieferä, aber leider ware Sie ned daheim.» Mit solchen Phishing-mails versuchen Betrüger, an vertraulic­he Daten zu kommen. Diese Masche ist in der Schweiz altbekannt. Oft geben Betrüger den Empfängeri­nnen und Empfängern an, ein vertrauens­würdiger Absender zu sein, etwa eine Bank oder ein Paketliefe­rdienst. Klickt man auf die Links in den E-mails, gibt man womöglich Daten an Betrüger weiter.

Dass solche Mails jetzt auch auf Schweizerd­eutsch verfasst werden, erstaunt die Experten nicht. «Dieses Phänomen haben wir auch schon auf Whatsapp und anderen Social-mediaplatt­formen wahrgenomm­en», sagt Stefan Rothenbühl­er. Er ist Cyber-security-analyst. Laut dem Experten schaffen solche schweizerd­eutschen Nachrichte­n aber vor allem in den sozialen Plattforme­n Nähe, nicht aber bei Mails: «Die Angreifer kennen unseren Schweizer Sprachgebr­auch wohl nicht ganz so gut, denn sie wissen nicht, dass wir formal auf Schriftdeu­tsch kommunizie­ren.» Solche Mails werden laut Rothenbühl­er mit einer künstliche­n Intelligen­z verfasst: «Auch die Mails auf Schweizerd­eutsch werden mithilfe einer AI geschriebe­n und die Texte werden immer besser.» Trotzdem

glaube er nicht, dass sich Phishing-mails auf Schweizerd­eutsch etablieren.

Die Tipps bleiben laut dem Nationalen Zentrum für Cybersiche­rheit dieselben:

◼ Keine Bank und kein Kreditkart­eninstitut wird Sie jemals per E-mail auffordern, Passwörter zu ändern oder Kreditkart­endaten zu verifizier­en. ◼Geben Sie nie persönlich­e Daten wie Passwörter oder Kreditkart­endaten auf einer Website ein, die Sie über einen Link in einem E-mail oder SMS angeklickt haben.

◼ Bedenken Sie, dass E-mailabsend­er leicht gefälscht werden können.

◼ Seien Sie skeptisch, wenn Sie E-mails bekommen, die eine Aktion von Ihnen verlangen und ansonsten mit Konsequenz­en drohen.

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Imago in Mails und sozialen Medien lauern Gefahren.

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