Linke sehr zuversichtlich beim Start der Kampagne zur 13. AHV Rente
Sollen Rentnerinnen und Rentner künftig einen 13. Alterslohn erhalten? Darüber entscheidet die Stimmbevölkerung am 3. März.
Ersten Umfragen zufolge unterstützt eine deutliche Mehrheit den linken Plan. Siegessicher zeigen sich SP, Gewerkschaften und ihre Mitstreiter aber noch lange nicht. Denn die bürgerlichen Parteien und mächtige Organisationen wie der Arbeitgeberverband und Economiesuisse dürften eine starke NeinKampagne führen. Sie argumentieren, dass sich die Schweiz die 13. Rente nicht leisten könne und die Initiative nach dem Giesskannenprinzip funktioniere – also auch Reiche davon profitierten.
Gestern eröffneten die Befürwortenden ihre Abstimmungskampagne – wohl aufgrund der Bedeutung der Vorlage vor überdurchschnittlich vielen Medienschaffenden. Im
Zentrum des Interesses: PierreYves Maillard.
Der Waadtländer Ständerat präsidiert den Schweizerischen Gewerkschaftsbund (SGB) und prägte die Initiative an vorderster Front. Er habe im Wahlkampf viele Gespräche mit älteren Menschen aus der Mittelschicht geführt. «Diese Menschen, die von einem durchschnittlichen Einkommen gelebt haben, wissen schlicht nicht mehr, wie sie über die Runden kommen», so Maillard. Unia-chefin Vania Alleva verteidigte den Fakt, dass auch Topmanager und -managerinnen in den Genuss einer zusätzlichen Rente kommen würden. Diese hätten schliesslich auch viel eingezahlt. So müsste UBSCEO Sergio Ermotti monatlich zusätzlich 4400 pro Monat bezahlen, um später zusätzliche 200 Franken zu erhalten. Tiefe Einkommensschichten würden dagegen überproportional profitieren.
Für Sp-co-chefin Mattea Meyer ist indes klar: «Auf die Pensionskassenrente ist einfach immer weniger Verlass. Die Mieten und Preise für Lebensmittel steigen, dadurch verschwindet die Kaufkraft vieler Menschen.» Deshalb gelte es, die AHV zu stärken – auch um die Wirtschaft am Laufen zu halten.