Ja zu 13. Ahv-rente – aber nicht länger arbeiten
Ist das Rennen bezüglich 13. Ahv-rente und der Renteninitiative bereits gelaufen oder gelingt den Gegnern noch eine spektakuläre Wende?
Die Resultate der Umfrage
Die erste Welle der von Leewas durchgeführten Umfrage von 20 Minuten zeigt klar: 71 Prozent würden Stand heute Ja sagen zur Initiative für eine 13. Ahv-rente, nur 28 Prozent Nein. Die Renteninitiative, die ein höheres Rentenalter verlangt, würde derzeit mit 61 Prozent Nein-stimmen versenkt. Nur 35 Prozent befürworten sie gemäss der Umfrage.
Die Argumente der Gegner
Die bürgerlichen Parteien bekämpfen die 13. Ahv-rente an vorderster Front, deren Basis zeigt aber Sympathie – selbst jene der Freisinnigen. FDP-VIZE Andri Silberschmidt ist nicht überrascht. «Wer sagt auf den ersten Blick schon Nein zu einem Geschenk? Sobald aber das Preisschild auftaucht, werden viele ihre Haltung ändern», ist der Nationalrat überzeugt. Zudem sei es absurd, dass auch Millionäre eine 13. Rente erhielten. Bei der Renteninitiative will er aufzeigen, «dass eine nachhaltige Finanzierung unserer Altersvorsorge nicht gratis zu haben ist». Ein Ja würde die jüngere Generation entlasten, darum werde sein Lager zulegen. Kürzlich hat sich Christoph
Blocher zum Konflikt mit der Svp-wählerschaft geäussert: Es sei auch Aufgabe einer Partei, etwas zu bekämpfen, was sich alle wünschen.
Linke noch nicht in Feierlaune
Der Champagner bleibt noch im Kühlschrank. Sgb-präsident Pierre-yves Maillard: «Die Gegenkampagne wird heftig sein. Wir müssen bis zum Schluss kämpfen.» Er habe aber die Hoffnung, dass nach 20 Jahren Verschlechterungen bei der Altersvorsorge nun ein gewisser Ausgleich der Kaufkraftverluste möglich sei. Der Ständerat bekämpft auch die Renteninitiative: «Ich freue mich über diese guten Umfragewerte – es ist aber nur eine Umfrage.»
Die Prognosen der experten
«71 Prozent Zustimmung sind viel für eine erste Umfrage», sagt Studienautor Fabio Wasserfallen. Tendenziell würden Initiativen über die Zeit hinweg an Unterstützung verlieren. Auffallend sei aber, dass es wenig «Eher Ja/nein»-antworten gegeben habe und die Meinungsbildung somit weit fortgeschritten sei. Dazu sei die Abstimmungsfrage einfach gehalten, was der Initiative helfe. Und: «Es existiert auf bürgerlicher Seite ein starker Graben zwischen der Basis und der politischen Elite. Darum wird es für die Gegner schwierig, das Resultat noch zu kippen.» Die Renteninitiative habe dagegen einen schweren Stand, da sich derzeit noch keine Mehrheit finde, so Wasserfallen.