Historischer Doppelsieg und Weltrekordfahrt von Yule
Nur ein Skirennen fand dieses Wochenende im Weltcup statt. Dieses entschädigte jedoch für alle Absagen. Es wurde Geschichte geschrieben, sogar ein neuer Weltrekord aufgestellt. Dafür verantwortlich: der Schweizer Daniel Yule. Nur dank fünf Hundertsteln schaffte es der 30-Jährige nach einem missglückten ersten Lauf überhaupt in den zweiten Durchgang. Dort fuhr er eine Fabelzeit in den Schnee, die kein Konkurrent mehr knacken konnte. Nie zuvor schaffte ein Slalomfahrer im Weltcup dieses Kunststück, von Platz 30 auf Platz eins. Gegenüber SRF strahlte Yule wenig überraschend. «Ich kann es noch kaum glauben. Der Rückstand auf die vorderen Fahrer war riesig.» Nach dem ersten Lauf sei er mit den Gedanken schon beim Packen der Taschen im Hotelzimmer gewesen.
«Ich war nach dem ersten Lauf richtig hässig und jetzt sind die Emotionen total anders»,
so Yule. Es sei natürlich unglaublich, ein Rennen noch so zu gewinnen. Für den 30-Jährigen ist es der siebte Weltcupsieg der Karriere, das zweite Podest in dieser Saison.
Doch der gestrige Sonntag war nicht nur wegen Yule historisch: Mit Loïc Meillard fuhr ein zweiter Schweizer aufs
Podest – er schnappte sich Rang zwei. Zum ersten Mal seit dem Jahr 1978 standen somit zwei Schweizer in einem Slalom auf Position eins und zwei
– ein historischer Tag für den Schweizer Skisport.
Auch Meillard kam nach dem Rennen zu Wort. «Als ich über die Ziellinie fuhr, dachte ich: Schade, da habe ich den Sieg verpasst. Aber ich habe dann gesehen, dass alle anderen auch langsamer waren.»
Als er gestartet sei, wusste er, dass Yule noch immer vorn war. «Genau darüber haben wir zwischen den zwei Läufen auch Witze gerissen. Chapeau, hat er seine Chance genutzt», so der glückliche 27-Jährige.