Für Expats kanns tricky sein
«Ich kenne viele Zuzüger, die unser Entsorgungssystem zwar genial, aber sehr kompliziert finden», sagt Janet Prince (57), Engländerin und Gründerin des Expats-vereins «The Glocal» in Zug. In ihrer Community würden sich die Mitglieder oft über genau solche kleinen Stolpersteine austauschen.
Die sache mit dem Müll
«Sie fragen sich manchmal, wo man die richtigen Säcke kaufen kann oder an welcher Entsorgungsstelle was entsorgt werden kann. Ich kenne Fälle von Leuten, die in der Entsorgungsstelle etwas falsch eingeworfen haben und deshalb gebüsst wurden. Das ist schon sehr streng, zumal es die Informationen nicht immer in allen
Sprachen gibt», sagt Prince. Sie findet: Grundsätzlich solle die Abfallpolizei doch zuerst warnen, bevor sie büsse. Denn: «Expats wissen manchmal gar nicht, was sie falsch gemacht haben.»
Auch schwierig: Zugtickets kaufen
Neben dem komplizierten Entsorgungssystem gibt es auch andere alltägliche Stolpersteine: zum Beispiel die Öv-tickets. «Ich höre immer wieder von Mitgliedern, die gebüsst wurden, obwohl sie ein Ticket hatten – nur leider nicht das richtige.» So koste das Bahnticket vom Flughafen nach Cham, wenn man am Ende noch mit dem Bus reise, etwas mehr, weil es über Steinhausen führe – und schon gibt es eine
Busse, obwohl man ein Ticket Flughafen-cham gelöst hat.
waschküchenregeln sind ebenfalls tricky
Auch schwierig zu verstehen: die Schweizer Waschküchenregeln. «Wenn man die Wäsche zu lange hängen lässt oder nach den Ferien mehr als einen Tag braucht, um alles zu waschen, oder wenn nicht genügend geputzt wird, werden die anderen Hausbewohner böse. Dabei ist vielen Ausländern das System von geteilten Waschküchen gar nicht bekannt.» Prince findet: «Allgemein fehlt manchmal der gesunde Menschenverstand. Man könnte den Expats freundlicher begegnen und ihnen die Dinge nett erklären, statt gleich zu büssen.»