«So macht sie ihre Tochter angreifbar»
Herr Ramming, was halten sie davon, dass die Frau die Öffentlichkeit sucht?
In erster Linie ist das als Promo zu werten. Das Going Public wird das Spannungsfeld ihrer Doppelrolle nicht auflösen.
sie denken, dass die Mutter ihre Tätigkeit innerlich trotz des Going Public infrage stellt?
Viele berufstätige Mütter zweifeln manchmal an ihrer Doppelrolle. Sie will nun Stärke zeigen und entgegen den gesellschaftlichen Ansichten betreffend die Pornografie Stellung nehmen, um die Vereinbarkeit ihrer Rolle als Mutter und Erotikdarstellerin zu beweisen.
welche Auswirkungen hat ihr Job auf das Kind?
Das ist schwierig zu beurteilen. Derzeit ist das Mädchen noch nicht in der Lage, einzuschätzen, was die Mutter macht. Doch mit der Zeit wird sie von der Gesellschaft zwangsläufig damit konfrontiert. Mit dem Schritt in die Öffentlichkeit zieht sie ihre Tochter ungefragt in das Bewusstsein anderer. Die Angriffsfläche der Tochter wäre kleiner, wenn die Mutter sich ausschliesslich in der Erotikbubble bewegen würde.
sie argumentiert damit, dass ihr Beruf nicht im Zusammenhang mit dem Muttersein stehe. Macht sie es sich damit zu einfach?
Dieser Beruf ist in der Gesellschaft noch immer geächtet. Klar ist damit, dass dies Reibungen und auch Anfeindungen erzeugt. Das Kind wird mit grösster Wahrscheinlichkeit in Zukunft moralisch an die Kasse kommen.
wie meinen sie das?
Eltern haben gegenüber ihren Kindern eine gewisse Verantwortung, was sie machen. Der Beruf der Mutter macht das Kind angreifbar. Mehr, als wenn die Mutter beispielsweise Konditorin oder Ärztin ist. Der Beruf einer Pornodarstellerin ist noch immer eine Randständigkeit. So kann die Tochter ähnliche Anfeindungen erleben, wie die Mutter es derzeit erlebt, wie sie ja sagt.