Gegen Spione: Stuttgart schliesst Sehenswürdigkeit für Natitraining
Stuttgart Im Sommer spielt die Nati an der EM in Deutschland. Die Trainings haben Folgen.
Der Fernsehturm in Stuttgart gehört zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten in der Hauptstadt von Baden-württemberg. Jährlich besuchen ihn Hunderttausende Menschen. Während der EM im Sommer verändert sich der Touri-hotspot. Thomas Pollack, der für das Rahmenprogramm bei der EM verantwortlich ist, kündigte laut der «Stuttgarter Zeitung» an, dass die Aussichtsplattform des Wahrzeichens während des Turniers, wenn 200 000 Gäste pro Tag erwartet werden, teilweise gesperrt bleibt. Grund dafür sind die Geheimtrainings des Teams von Murat Yakin. Die Schweizer Nati logiert während der WM im Waldhotel Stuttgart und trainiert unter dem Fernsehturm im Gazi-stadion. Von der Aussichtsplattform sieht man direkt ins Stadion.
«Die Verantwortlichen der Turnierorganisation des Standorts Stuttgart haben uns in Aussicht gestellt, dass wir während der kurzen Zeit der taktischen Trainings Privatsphäre haben werden», sagte
Adrian Arnold, Medienchef des Schweizerischen Fussballverbands, auf Anfrage. Das sei für die Nati insofern wichtig, als dass gegnerische Teams sonst Schlüsse über das Spielsystem, die Aufstellung und die taktische Ausrichtung ziehen könnten. «Wichtig zu erwähnen, dass dies nur für jenen Bereich des Fernsehturms ist, von dem aus man freie Sicht auf den Platz hat.» Es gehe auch darum, dass für alle
Teams während der EM gleiche Bedingungen gelten würden, so Arnold weiter. «Jedes Team hat das Anrecht auf Trainings unter Ausschluss der Öffentlichkeit, um in diesen Trainings Taktik, Spielsystem und Aufstellung für den Ernstkampf zu trainieren.»
Der SWR, Hausherr des Fernsehturms, kommentiert die Pläne nicht und teilt lediglich mit, dass Turm und Gastronomie auch während der EM geöffnet blieben und man sich auf die Reisenden freue.