Edu-flyer fluten Briefkästen – Partei spricht von fake
BERN Auf einem Anti-who-flyer ist die rechtskonservative EDU als Absender angegeben. Der Edu-präsident ist empört.
Wer dieser Tage seinen Briefkasten geleert hat, könnte mit einem AntiWho-flyer überrascht worden sein. Darin wird vor dem Pandemiepakt gewarnt, inklusive Zeichnung mit Chip im Hirn, einer Spritze im Herzen und Fussfesseln. Weiter heisst es etwa: «Die WHO bestimmt, welche Tiere zu impfen oder zu töten sind.» Oder: «Die WHO kann Menschenrechte, Menschenwürde und Grundrechte jederzeit ausser Kraft setzen.» Als Absender wird die rechtskonservative Partei Eidgenössisch-demokratische Union (EDU) angegeben. Doch auf Anfrage distanziert sich diese vom Flyer – man sei über die konkrete Gestaltung des Flyers nicht informiert worden.
«Die Flyer, die nach dem 31. März versandt wurden, haben nichts mit uns zu tun», empört sich Edu-präsident Daniel Frischknecht. Die Partei sei vom Netzwerk Aletheia angefragt worden, die Aktion zu unterstützen. «Der Versand durch die Post wird dadurch billiger, weil eine politische Partei Träger ist», erklärt Frischknecht. Die EDU wolle seriös politisieren und nicht polemisieren, so Frischknecht weiter. «Nun ist aber eine Eigendynamik entstanden, ohne mit uns Absprache gehalten zu haben. Das ist nicht gut und nicht fair», moniert der EDU-MANN. «Hätte ich damals gesehen, wie der Flyer letztlich daherkommt, hätte ich nie zugesagt», betont er. In Zukunft werde man solche Flyer selbst gestalten.
Aletheia bezeichnet sich als Netzwerk für «menschenwürdige Medizin und Wissenschaft». Dessen Präsident ist Arzt und Homöopath und seit September 2023 mit einem dreijährigen Berufsverbot belegt. Die genauen Gründe für das Disziplinarverfahren gegen ihn sind nicht bekannt.