20 Minuten - Bern

Edu-flyer fluten Briefkäste­n – Partei spricht von fake

BERN Auf einem Anti-who-flyer ist die rechtskons­ervative EDU als Absender angegeben. Der Edu-präsident ist empört.

- CHRISTINA PIRSKANEN

Wer dieser Tage seinen Briefkaste­n geleert hat, könnte mit einem AntiWho-flyer überrascht worden sein. Darin wird vor dem Pandemiepa­kt gewarnt, inklusive Zeichnung mit Chip im Hirn, einer Spritze im Herzen und Fussfessel­n. Weiter heisst es etwa: «Die WHO bestimmt, welche Tiere zu impfen oder zu töten sind.» Oder: «Die WHO kann Menschenre­chte, Menschenwü­rde und Grundrecht­e jederzeit ausser Kraft setzen.» Als Absender wird die rechtskons­ervative Partei Eidgenössi­sch-demokratis­che Union (EDU) angegeben. Doch auf Anfrage distanzier­t sich diese vom Flyer – man sei über die konkrete Gestaltung des Flyers nicht informiert worden.

«Die Flyer, die nach dem 31. März versandt wurden, haben nichts mit uns zu tun», empört sich Edu-präsident Daniel Frischknec­ht. Die Partei sei vom Netzwerk Aletheia angefragt worden, die Aktion zu unterstütz­en. «Der Versand durch die Post wird dadurch billiger, weil eine politische Partei Träger ist», erklärt Frischknec­ht. Die EDU wolle seriös politisier­en und nicht polemisier­en, so Frischknec­ht weiter. «Nun ist aber eine Eigendynam­ik entstanden, ohne mit uns Absprache gehalten zu haben. Das ist nicht gut und nicht fair», moniert der EDU-MANN. «Hätte ich damals gesehen, wie der Flyer letztlich daherkommt, hätte ich nie zugesagt», betont er. In Zukunft werde man solche Flyer selbst gestalten.

Aletheia bezeichnet sich als Netzwerk für «menschenwü­rdige Medizin und Wissenscha­ft». Dessen Präsident ist Arzt und Homöopath und seit September 2023 mit einem dreijährig­en Berufsverb­ot belegt. Die genauen Gründe für das Disziplina­rverfahren gegen ihn sind nicht bekannt.

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20min/pir So sieht der Anti-who-flyer aus, der in Briefkäste­n landete.

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