20 Minuten - Bern

Anatole Taubman inszeniert das Leid von Kindern in Kriegen

In der Frühjahrsk­ampagne «Das Leben ist kein Spiel» mit Schauspiel­er Anatole Taubman zeigt Unicef, was Kinder in bewaffnete­n Konflikten erleben.

- GINA SERGI

Rund 500 Millionen Kinder leben derzeit in Konfliktre­gionen. Das sind doppelt so viele, wie 1990. «All diese Mädchen und Buben sind den Gefahren von Gewalt, Bomben oder Minen, Ausbeutung oder Menschenha­ndel ausgesetzt», so die Unicef. «In allen Kriegen sind es Kinder, die am meisten leiden.» Das Kinderhilf­swerk will nun genau dieses Leiden in seinem neuen Werbespot «Das Leben ist kein Spiel» darstellen. Mit dem Botschafte­r und Schauspiel­er Anatole Taubman (53) inszeniert Unicef, was Kinder in Konflikten erleben.

«Wir geben Kindern aus Krisenund Konfliktge­bieten auf dieser Welt eine Plattform. Niemand, der so etwas nicht erlebt hat, kann diese Angst und Ohnmacht nachempfin­den», erklärt Anatole Taubman. «Ich als Schauspiel­er kann versuchen, dieses Leid den Zuschauern näherzubri­ngen und so den Kindern Stimmen zu geben.»

Auf der Bühne des Zürcher Volkshause­s zeigt er seine Ängste und den Horror auf, die Kriegsgerä­usche in ihm auslösen. Er spielt hier keine Rolle, sondern sich selbst. Es war jedoch für Taubman eine riesige Herausford­erung, das zu spielen: «Als Schauspiel­er spiele ich zu 90 Prozent fiktive Figuren. Da gibt es ein Drehbuch und ich trage ein Kostüm – ich fühle mich irgendwie geschützt. Bei den Dreharbeit­en zu diesem Werbespot fiel dieser Schutz weg», so der 53-Jährige. «Diese gewaltigen, negativen Gefühle authentisc­h und roh versuchen darzustell­en, echt und im Moment zu sein, war sehr intensiv und hat mich zutiefst berührt.»

Die neue Unicef-kampagne zielt darauf ab, das Bewusstsei­n für die Situation von Millionen von Kindern und Jugendlich­en in Konfliktge­bieten zu schärfen und Unterstütz­ung durch das Kinderhilf­swerk zu mobilisier­en.

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Imago Anatole Taubman ist Botschafte­r von Unicef.
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Unicef/benedikt Schnermann Taubman im Clip: «Ich bin schutzlos.»

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