«Menschen, die nur noch auf ihre Ausschaffung warten»
GOLDAU Auf einem Campingplatz in Buosingen im Kanton Schwyz soll ein Bundesasylzentrum entstehen. Über 1000 Personen versammelten sich am Mittwochabend zur Informationsveranstaltung zum geplanten Bundesasylzentrum. Auch gestern Morgen ist die Stimmung in den umliegenden Gemeinden Lauerz, Goldau und Arth aufgeheizt, wie Gespräche mit Anwohnerinnen und Anwohnern zeigen.
In einem Café in Goldau wird heftig über die Thematik diskutiert. Ein Mann sagt gegenüber 20 Minuten: «Was den Leuten Sorgen bereitet, ist die Tatsache, dass es keine Asylsuchenden sind, die noch auf eine Aufenthaltsbewilligung warten. Die Menschen, die hier wohnen werden, warten nur noch darauf, ausgeschafft zu werden.» Man fürchte sich vor Menschen, die keine Konsequenzen für eventuelle Straftaten zu befürchten hätten. «Wenn ich in den Laden gehe und eine Cola klaue, muss ich mit einer Busse rechnen. Jemand, der sowieso auf seine Abschiebung wartet, hat nichts mehr zu verlieren. Er oder sie kann ja sowieso nicht bleiben. Die Leute haben Angst, dass hier vor allem Kriminelle hinziehen.»
Ein anderer Gast pflichtet ihm bei: «Obwohl der Campingplatz ziemlich abgelegen ist, werden die Bewohnerinnen und Bewohner ganz sicher auch in Goldau sein.» Der Bund habe zwar angekündigt, dass für die abgewiesenen Asylsuchenden Freizeitaktivitäten geplant seien, diese würden aber nicht den ganzen Tag dauern. «Die werden am Bahnhof rumhängen, weil ihnen langweilig ist. Und wenn man sich langweilt, ist die Hemmschwelle niedriger, Straftaten zu begehen», sagt der Gast.
Nur ein Mann aus Arth hat keine Einwände gegen den Asylzentrumbau. Er sagt zu 20 Minuten: «Irgendwo müssen sie ja hin. Man kann nicht mit dem Finger auf die anderen zeigen und das Problem von sich wegschieben. Ich habe das Ganze zumindest akzeptiert.»