ETH muss sparen und schlägt Alarm
Die vom Bund vorgesehenen Mittel für die nächsten Jahre seien völlig ungenügend, um die bestehenden Standards in Forschung und Lehre zu halten, sagte der Präsident der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH), Joël Mesot, gestern an einer Pressekonferenz.
Hintergrund: Mitte Februar rief der Bund zum Sparen auf und präsentierte ein Sparprogramm, das den Bundeshaushalt entlasten soll. Davon betroffen ist auch die ETH Zürich. So verlangt der Bund von der Hochschule Einsparungen von 60 bis 80 Millionen Franken. Deshalb schlug nun Mesot am Donnerstag Alarm. Die finanzielle Unsicherheit gefährde die Spitzenposition der ETH Zürich und damit ihren Beitrag zur Innovationsfähigkeit der Schweiz.
Wie Mesot erklärte, hat die ETH bereits dank interner Kostendisziplin, einer erfreulichen Entwicklung von Donationen und einem positiven Finanzergebnis das Jahr 2023 mit einem Überschuss von 50 Millionen Franken abgeschlossen. Dennoch kann die ETH Zürich den Liquiditätsbedarf für Investitionen und Betrieb nicht vollständig aus Bundesbeiträgen und Drittmitteleinnahmen decken. «Wir leben im Moment von den frei verfügbaren Reserven, die aber Ende 2025 vollständig aufgebraucht sein werden», erklärt Stefan Spiegel, Vizepräsident für Finanzen und Controlling. Ende 2023 studierten über 25000 Personen an der ETH Zürich. Damit hat sich die Anzahl Studierender in den letzten 20 Jahren laut der ETH mehr als verdoppelt, während der Finanzierungsbeitrag des Bundes lediglich um rund 50 Prozent zugenommen habe.