Bub (12) macht bei Blockade mit – sein Vater findet es gut
Klimaaktivisten blockierten gestern erstmals Basel. Mit dabei war der wohl jüngste Aktivist der Schweiz.
Die Aktivisten der Gruppe Drop Fossil Subsidies schütteten eine ölähnliche Flüssigkeit über die Viaduktstrasse, die sie anschliessend blockierten. Einer der drei Aktivisten, die sich auf die Strasse setzten, war ein erst zwölfjähriger Bub. «Für die Klimaseniorinnen bin ich noch zu jung. Deshalb bin ich heute auf der Strasse und störe den Alltag. Denn der Klimanotstand zerstört meine Zukunft und das Leben der Jugend. Da hilft es auch nicht, in der Schule brav mitzumachen», wird der Zwölfjährige in einer Mitteilung von Drop Fossil Subsidies zitiert.
Das Kind hat auch einen prominenten Auftritt in einer Instagramstory der Aktivistinnen und Aktivisten. Im Video prangert er die Schweizer Gesetzgebung an, die noch immer den Verbrauch fossiler Rohstoffe fördere. Weiter nimmt er Bezug auf das Urteil des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte, das einer Klage der Schweizer
Klimaseniorinnen recht gegeben hat. «Klimaschutz ist ein Menschenrecht», so der junge Aktivist.
Beim zwölfjährigen Aktivisten handelt es sich um den Sohn des Berner Fachhochschulprofessors Claus Noppeney. Der 54-jährige Dozent ist selbst schon als Klimaaktivist bei Renovate Switzerland in Erscheinung getreten. «Thomas beeindruckt mich sehr. Der mutige Einsatz von jungen Leuten ermutigt mich und gibt mir Hoffnung», erklärt Noppeney. Er hat gestern als Aufsichtsperson die Blockade begleitet. Sein Sohn habe sich selbst dafür entschieden, an der Aktion in Basel teilzunehmen, so Noppeney weiter.
«Er war schon vor längerer Zeit bei den Blockaden dabei.
So wurden das Thema und die Möglichkeit konkret.» Der Junge ist politisch interessiert und auch im Kinderparlament als Co-präsident aktiv. «Schon von klein auf besitzt er politisches Interesse und verfolgt die Katastrophe aktiv. Es ist ja auch Wahnsinn, wenn der Verbrauch von fossilen Rohstoffen noch subventioniert wird.»