Matze ratzfatz
Kennst du Matze? Wa sd as ungesäuert eb rot mit dem jüdischen Pessachfest zu tun hat und wie du es am beste ng eniesse nk annst.
Mehl und Wasser, das ist alles. Salz, Zucker und vor allem Hefe sowie andere Triebmittel gehören nicht in ungesäuertes Brot, auch Matze genannt. Denn die Legende besagt, dass Jüdinnen eines Tages beim Brotbacken in aller Eile aus Ägypten fliehen mussten. Sie hatten keine Zeit mehr, Hefe in den Teig zu geben und diese aufgehen zu lassen. So kam es, dass das hebräische Volk der Erzählung nach zum Auszug aus Ägypten Brote mitnahm, die ohne Treibmittel gebacken wurden. Seitdem essen Jüdinnen und Juden zum Pessachfest, das an den Exodus erinnert, ausschliesslich ungesäuertes Brot.
Heute ist das rituelle Nahrungsmittel auch bei nicht jüdischen Gaumen beliebt. Ob als klassische rechteckigen Fladen oder knusprige Guetzli: Ungesäuertes Brot kann man zu jeder Mahlzeit essen – Chag Pessach Sameach!
zmorge
Matze kann für alle eine Alternative sein, die mal eine andere Brotvariante zum Zmorge ausprobieren wollen. Ob süss mit Konfi oder herzhaft mit Frischkäse: Eine Scheibe ungesäuertes Brot und eine Tasse Kaffi, so kann der Tag starten.
hauptgang
Einer der Stars auf dem Pessachtisch ist eine Suppe mit Matzeknödel oder «Knaidlech», wie sie auf Jiddisch genannt werden. Diese Klösse werden aus Matzemehl, einem Mehl aus zerkleinertem ungesäuerten Brot, Eiern und Öl zubereitet. Serviert werden sie in Hühnerbouillon.
apéro
Ungesäuertes Brot gibt es auch als kleine, knusprige und farbenfrohe Apéro-cracker. Dafür kannst du zum Grundrezept (Mehl und Wasser) noch Gemüsesäfte, Kräuter, Gewürze oder auch Samen deiner Wahl hinzufügen (siehe Rezept rechts).
dessert
Während des jüdischen Pessachfests werden auch Kuchen, Guetzli und Co. aus Matzemehl gebacken. Unser Lieblingsdessert dieser Art sind «Sferies»: Das sind Krapfen, die man nach dem Backen in Honig taucht. Besonders gerne wird das Gebäck von Jüdinnen und Juden im Maghreb gegessen.
DAS BRAUCHTS FÜR 320 G
150 g helles Dinkelmehl
8 0g Leinsamen
50g Sonnenblumenkerne 50g Kürbiskerne
¼ TL Knoblauchpulver
¼ TL Salz
½dl Olivenöl
1 EL flüssiger Blütenhonig 1dl Wasser, siedend
½ TL Fleur de Sel
1 EL Rosmarin, fein geschnitten
UND SO WIRDS GEMACHT
1. Teig: Mehl, Leinsamen, Sonnenblumenkerne, Kürbiskerne, Knoblauchpulver und Salz in einer Schüssel mischen. Öl, Honig und Wasser dazugiessen, mit einer Kelle zu einem Teig zusammenfügen.
2. Cracker: Teig zwischen zwei Backpapieren ca. 2 mm dick auswallen, oberes Backpapier entfernen. Teig mit Rosmarin und Salz bestreuen, in ca. 3×4 cm grosse Rechtecke schneiden. Teig mit dem Backpapier auf ein Blech ziehen.
3. Backen: Ca. 40 Min. in der Mitte des auf 160 °C vorgeheizten Ofens. Herausnehmen, auf einem Gitter etwas abkühlen, in Cracker teilen.
Haltbarkeit: Gut verschlossen in einem Glas oder einer Dose ca. 2 Wochen.