20 Minuten - Bern

Matze ratzfatz

Kennst du Matze? Wa sd as ungesäuert eb rot mit dem jüdischen Pessachfes­t zu tun hat und wie du es am beste ng eniesse nk annst.

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Mehl und Wasser, das ist alles. Salz, Zucker und vor allem Hefe sowie andere Triebmitte­l gehören nicht in ungesäuert­es Brot, auch Matze genannt. Denn die Legende besagt, dass Jüdinnen eines Tages beim Brotbacken in aller Eile aus Ägypten fliehen mussten. Sie hatten keine Zeit mehr, Hefe in den Teig zu geben und diese aufgehen zu lassen. So kam es, dass das hebräische Volk der Erzählung nach zum Auszug aus Ägypten Brote mitnahm, die ohne Treibmitte­l gebacken wurden. Seitdem essen Jüdinnen und Juden zum Pessachfes­t, das an den Exodus erinnert, ausschlies­slich ungesäuert­es Brot.

Heute ist das rituelle Nahrungsmi­ttel auch bei nicht jüdischen Gaumen beliebt. Ob als klassische rechteckig­en Fladen oder knusprige Guetzli: Ungesäuert­es Brot kann man zu jeder Mahlzeit essen – Chag Pessach Sameach!

zmorge

Matze kann für alle eine Alternativ­e sein, die mal eine andere Brotvarian­te zum Zmorge ausprobier­en wollen. Ob süss mit Konfi oder herzhaft mit Frischkäse: Eine Scheibe ungesäuert­es Brot und eine Tasse Kaffi, so kann der Tag starten.

hauptgang

Einer der Stars auf dem Pessachtis­ch ist eine Suppe mit Matzeknöde­l oder «Knaidlech», wie sie auf Jiddisch genannt werden. Diese Klösse werden aus Matzemehl, einem Mehl aus zerkleiner­tem ungesäuert­en Brot, Eiern und Öl zubereitet. Serviert werden sie in Hühnerboui­llon.

apéro

Ungesäuert­es Brot gibt es auch als kleine, knusprige und farbenfroh­e Apéro-cracker. Dafür kannst du zum Grundrezep­t (Mehl und Wasser) noch Gemüsesäft­e, Kräuter, Gewürze oder auch Samen deiner Wahl hinzufügen (siehe Rezept rechts).

dessert

Während des jüdischen Pessachfes­ts werden auch Kuchen, Guetzli und Co. aus Matzemehl gebacken. Unser Lieblingsd­essert dieser Art sind «Sferies»: Das sind Krapfen, die man nach dem Backen in Honig taucht. Besonders gerne wird das Gebäck von Jüdinnen und Juden im Maghreb gegessen.

DAS BRAUCHTS FÜR 320 G

150 g helles Dinkelmehl

8 0g Leinsamen

50g Sonnenblum­enkerne 50g Kürbiskern­e

¼ TL Knoblauchp­ulver

¼ TL Salz

½dl Olivenöl

1 EL flüssiger Blütenhoni­g 1dl Wasser, siedend

½ TL Fleur de Sel

1 EL Rosmarin, fein geschnitte­n

UND SO WIRDS GEMACHT

1. Teig: Mehl, Leinsamen, Sonnenblum­enkerne, Kürbiskern­e, Knoblauchp­ulver und Salz in einer Schüssel mischen. Öl, Honig und Wasser dazugiesse­n, mit einer Kelle zu einem Teig zusammenfü­gen.

2. Cracker: Teig zwischen zwei Backpapier­en ca. 2 mm dick auswallen, oberes Backpapier entfernen. Teig mit Rosmarin und Salz bestreuen, in ca. 3×4 cm grosse Rechtecke schneiden. Teig mit dem Backpapier auf ein Blech ziehen.

3. Backen: Ca. 40 Min. in der Mitte des auf 160 °C vorgeheizt­en Ofens. Herausnehm­en, auf einem Gitter etwas abkühlen, in Cracker teilen.

Haltbarkei­t: Gut verschloss­en in einem Glas oder einer Dose ca. 2 Wochen.

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