Geflochten, nicht gebunden
Von Kleopatra über Sissi bis Kim Kardashian: Sie alle trugen schon Flechtfrisuren. Was es mit den Zöpfen auf sich hat und welche Varianten es gibt.
Schon in der Steinzeit trugen Menschen Zöp fe – Frauen wie Männer. Das belegen verschiedene Tonfigurinen. Somit zählen Zöpfe zu den ältesten Frisiertechniken der Welt. Auch im Alten Ägypten war «gezopft» trendy. Kleopatra trug etwa viele dünne Zöpfe, die mit Perlen und anderem Schmuck verziert wurden. Flechtfrisuren drückten damals den sozialen Status oder die Zugehörigkeit zu einem Volk aus – und tun dies teilweise heute noch an verschiedenen Orten der Welt, etwa in Afrika oder Südamerika.
Im antiken Griechenland trugen sozial bessergestellte Frauen lange Zöpfe, die sie mit Blumen und Bändern schmückten. Im Alten Rom setzten Männer ihre Haare gerne mit einem Nackenzopf in Szene. Ab dem Mittelalter entwickelte sich der Zopf in Europa vermehrt wieder zu einer Frisur, die Frauen vorbehalten war – vor allem niedrig gestellten
Mägden, Bäuerinnen und unverheirateten Frauen. Im viktorianischen Zeitalter wurde dann rangeklotzt: Damen der Oberschicht liessen ihre Haare zu aufwendigen, strengen Zöpfen flechten. Die österreichische Kaiserin Sissi zum Beispiel trug Zöpfe, die fast bis zum Boden reichten.
Im 19. Jahrhundert wurden Zöpfe hierzulande häufig in einem eher ländlichen Kontext verortet und mit Trachten in Verbindung gebracht. So legte man genau fest, wie sich unverheiratete und verheiratete Frauen zu frisieren haben. Das führte wohl auch dazu, dass bis heute gewisse Flechtfrisuren ein eher braves Image haben. Doch seit den 1990ern feiern Zöpfe in unterschiedlichsten Varianten ein Revival – und dank Kim Kardashian und Co. gelten sie je nach Style auch nicht mehr als bieder.
Welche Flechtvarianten du ausprobieren solltest, liest du auf der nächsten Seite.