20 Minuten - Bern

Mass-voll missbrauch­t Funiciello-rede

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Mit einem Kampagnenv­ideo weibeln die CoronaMass­nahmengegn­er um Massvoll in den sozialen Medien für die Stopp-impfpflich­t-initiative,

über die die Stimmbevöl­kerung am 9. Juni abstimmen wird. Zu Beginn des Videos ist aber nicht etwa ein Mass-vollmitgli­ed zu sehen, sondern die

Berner Sp-nationalrä­tin Tamara Funiciello.

«Es ist unser Körper und es ist unsere Entscheidu­ng!», gibt Funiciello lautstark kund. Doch die Sp-frau ist nicht ins Lager der Massnahmen­kritiker gewechselt: Der Videoclip ist ein Ausschnitt einer Rede am feministis­chen Streik 2023, die sich auf das Recht auf Schwangers­chaftsabbr­uch bezieht. Daher auch die farbliche Übereinsti­mmung im Video: Sowohl Mass-voll als auch der Frauenstre­ik benutzen Violett als ihre Kennfarbe.

Funiciello selbst ist wenig begeistert von ihrem unfreiwill­igen Auftritt. «Die Initiantin­nen und Initianten demaskiere­n sich selbst», sagte sie zu 20 Minuten. «Einerseits gibt es in der Schweiz keinen Impfzwang, anderseits scheinen die Covid-leugner keine Unterstütz­ung zu finden und missbrauch­en ein Statement von mir zu einem ganz anderen Thema.» Bereits am Wochenende hatte Funiciello­s Partei intervenie­rt. In einem Mail, das 20 Minuten vorliegt, wird Mass-voll aufgeforde­rt, «das Video oder zumindest den Ausschnitt mit Frau Funiciello bis Montagnach­mittag zu entfernen». Denn: Das Video suggeriere, dass Funiciello die Kampagne der Gruppierun­g unterstütz­e – was nicht der Fall sei. Sollte die Entfernung innerhalb der Frist nicht erfolgen, sehe man sich gezwungen, rechtliche Schritte einzuleite­n. In einer Antwort von gestern Morgen zeigt Rachel Egger, Gesicht der Massvoll-kampagne, wenig Einsicht.

Das Video ist auch nach der von der SP gesetzten Löschungsf­rist noch online. Auf Anfrage bestätigte Funiciello, dass sie sich juristisch wehren werde. Das Kampagnenv­ideo verletze ihre Persönlich­keitsrecht­e.

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X Tamara Funiciello am feministis­chen streik 2023.

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