«Auf den Mond»: Schweizer Astronaut kommt seinem Ziel deutlich näher
Die Schweiz hat einen neuen Astronauten:
Seit gestern ist Marco Sieber offiziell Astronaut. Vor einem Jahr sagte der heute 35-Jährige vor der Astronautenausbildung an der europäischen Raumfahrtagentur (ESA) in Köln zu 20 Minuten: «Es ist schon ein Traum, der in Erfüllung geht.» Mit dem Abschluss seiner Ausbildung wird er eines seiner Ziele wohl schon bald erreichen: «Eines Tages auf dem Mond zu landen, ist schon ein Ziel», so Sieber damals vor seiner Ausbildung weiter. In seiner Funktion als Astronaut möchte Sieber nun junge Menschen dazu motivieren, ihre Ziele zu verfolgen – ähnlich wie Claude Nicollier, der erste Schweizer Astronaut. Sieber: «Es scheint mir immer noch unglaublich, in seine Fussstapfen zu treten.»
Dass er seine Ziele und Träume mit viel Ehrgeiz und Leidenschaft verfolgt, zeigt seine Biografie. Seine Passion für das Fliegen scheint ihn seit der Jugend zu begleiten: Nach der Matura 2007 in Burgdorf BE begann er eine Fallschirmjägerausbildung beim Kommando der Schweizer Spezialeinheiten. Dort stieg er bis zum Feldweibel auf. Die dritte Dimension habe ihn schon immer interessiert, so Sieber. Er habe schon früher in die Sterne geschaut und sei fasziniert gewesen.
Als lizenzierter Privatpilot und erfahrener Fallschirmspringer verbringt Sieber viel Zeit zwischen Erde und Himmel. Beruflich entschied er sich aber für eine Karriere in der Medizin: «Menschen helfen zu können, ist etwas sehr Schönes», so der Berner. An der Uni Bern schloss er 2015 seinen
Doktortitel in Medizin ab. 2018 wurde er leitender medizinischer Offizier bei der Swisscoy für die KFOR im Kosovo. 2020 arbeitete er als Notarzt in der Helikopterrettung und kam ein Jahr später als Assistenzarzt der Urologie zum Spital in Biel.
Der 35-Jährige zieht Parallelen zwischen der Raumfahrt und dem Rettungsfliegen: «Beides sind Jobs, bei denen man sich sehr privilegiert schätzen kann, wenn man dort arbeiten darf.» Und jetzt? Etwas Spannenderes als den Job als Astronaut könne er sich kaum vorstellen.