Marco von Wanda: «Der Hype hat mein Leben aufgefressen»
WIEN Mit ihrer Clubtour macht die österreichische Band Wanda am Donnerstag halt in der Schweiz. 20 Minuten hat den Sänger zum Interview getroffen.
Marco, was würdest du tun, wenn du nicht Marco von Wanda wärst?
Den Verstand verlieren. Ich brauche schon das, was ich tue.
Auch nach über zehn Jahren habt ihr viel energie auf der Bühne. euer Geheimnis?
Das muss man wollen und immer wieder entscheiden, es zu lieben. Das passiert auch nicht von selbst und an manchen Abenden ist es eine unfassbare Überwindung.
Bei der Tournee 2015 war euer Zürich-gig sofort restlos ausverkauft. Fürs Konzert im X-tra gibt es noch Tickets. Ist der Hype um Wanda vorbei?
Der Hype hat mein Leben aufgefressen und ist ein schreckliches Momentum. Es ist wie eine Droge – total beglückend, macht aber abhängig. Ich bin froh, dass wir eher in einer konstanten Karriere angekommen sind, die nicht mehr die wahnsinnigen Höhen und Tiefen aufweist.
Im Song «Bei niemand anders» gehts um Verlust. Kamen dir bei einer liveperformance schon mal die Tränen?
Auf der Bühne sind mir grundsätzlich schon ein paarmal die Tränen gekommen. Manchmal gibt es Momente, die packen einen am Herz, manchmal gibt es Momente, wo du so eine Verbindung zum Publikum spürst und fast keine Wahl hat, ausser zu weinen.
Wo war das zum Beispiel?
In Wien. Ich hatte das Gefühl, dass wir uns alle in unserem Trauerprozess einmal gemeinsam sehr nahe sind. Verlust begreift man nur, wenn man ihn erfahren hat, und in dem Moment hatte ich das Gefühl, dass genug Menschen im Raum waren, die das alle erlebt hatten. Es hat eine Atmosphäre der Verbundenheit geschaffen, wie ich sie selten erlebt habe.
Bereust du irgendetwas?
Der Typ, der ich die letzten Jahre war, war so unbelehrbar. Ich hätte dem Vergangenheits-marco nichts einreden können.