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Basel zeigt Cup-Riese Sion den Meister
GENF. Der Mythos der Unbesiegbarkeit ist gebrochen: Der FCB schlägt Sion im Cupfinal 3: 0.
Was mag Urs Fischer in diesem Augenblick wohl durch den Kopf gegangen sein? Fünf Jahre nach dem letzten FCB-Cupsieg holte der Meister auch den zweiten nationalen Chübel und stürzte einen ganzen Kanton ins Elend. Nach 13 Finals und 13 Sie- gen hat Sion im Cup seinen Meister gefunden. Jubel und unbändige Freude bei Fischer. Und bei Sébastien Fournier, dem ersten Sittener Trainer, der ein Endspiel verliert? «Eine grosse Leere», sagte der 45-Jährige, «ich weiss gar nicht, was ich sagen soll.» Verteidiger Zverotic gestand: «Es tut weh, zu jenem Team zu gehören, dem das passiert ist.»
Das Ende von Sions CupMythos begann kurz nach der Pause. Pa Modou rutschte im dümmsten Moment aus, Elyounoussi flankte in die Mitte zu Doumbia, der auf Delgado ablegte. Der Captain traf zum 1:0 (47.). Die FCB-Fans im Stade de Genève flippten schier aus. Die zwei Drittel der 26 000 Zuschauer – darunter die komplette Schweizer Nati – in Rot-Weiss hingegen standen unter Schock. Sie verstummten fast gänzlich, als Zverotic eine Steffen-Flanke zwar abfing, den Ball aber genau zu Traoré spielte und dieser Sion-Goalie Mitrjuschkin zwischen den Beinen erwischte – 2:0. Da war der 92. Cupfinal gelaufen und der Mythos endgültig Geschichte.
«Gegen den FC Sion mit dieser fantastischen Geschichte den Pokal zu gewinnen, ist unbeschreiblich», sagte FCB-Captain Delgado im Freudentaumel. Für den Schweizer Meister ist es der zwölfte Cupsieg und der erste seit 2012 nach zuletzt drei verlorenen Finals. Damit tritt Trainer Urs Fischer als Double-Gewinner ab.