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Jeder Polizist muss pro Jahr 200 Bussen ausstellen
USTER. Die Polizei im zürcherischen Uster hat klare Vorgaben zu Bussen. Und so sind die Beamten Meister im Verteilen.
Wenn es ums Bussenverteilen geht, mischt die Stadt Uster vorne mit: Über 25 000 Ordnungsbussen waren es im letzten Jahr – mit Einnahmen von total gut 1,5 Millionen Franken. Das geht aus einer Antwort des Stadtrats auf eine Anfrage der SP hervor, wie der «Zürcher Oberländer» berichtet. Zum Vergleich: Das ähnlich grosse Dübendorf ZH brachte es in derselben Zeitspanne auf gerade mal 3500 Bussen – siebenmal weniger. Warum das?
Jeder Ustermer Stadtpolizist muss 70 Prozent seiner Dienstzeit im Aussendienst verbringen. Und: Laut Leistungsvereinbarung muss jeder Polizist pro Jahr mindestens 200 Ordnungsbussen ausstellen. Erreicht er dieses Ziel nicht, werden Massnahmen zur Unterstützung getroffen. Wobei dies noch nie nötig war – im Gegenteil: Im Schnitt verteilt jeder Polizist 271 Bussen. «Es wäre doch komisch und dem Sicherheitsempfinden abträglich, wenn wir Übertretungen nicht ahnden würden, wenn wir sie sehen», sagt Jörg Ganster, Abteilungsleiter Sicherheit der Stadt Uster.
In Dübendorf gibt es keine solchen Vorgaben. Laut Kommandant Walter Schweizer arbeitet man «mit Augenmass». Selbst beim Schweizerischen Verband der Polizeibeamten wundert man sich über die hohe Anzahl Bussen in Uster. Aber: «Solche Vorgaben wie in Uster sind durchaus normal und in der Regel auch problemlos erfüllbar», sagt Sprecher Max Hofmann.