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Kanton bezahlte Lärmgeplagten Hotel
BASEL. Wegen Bauarbeiten durften Anwohner der Greifengasse auf Staatskosten eine Nacht ins Hotel – für 150 Franken. Doch nur wenige nutzten dies.
Am 13. Juni erhielten Anwohner der Greifengasse einen Brief vom Bau- und Verkehrsdepartement (BVD). Darin gab der Staat rund 60 Wohnparteien die Möglichkeit, die Nacht vom 19. auf den 20. Juni in einem Hotel zu verbringen. Die Kosten von maximal 150 Fr. pro Person würden übernommen.
Hintergrund des Briefes sind Bauarbeiten in der Greifengasse. Vom 19. Juni bis zum
13. August wird dort zwischen 6 und 24 Uhr gebaut, «um diese wichtige Stadtachse aufzuwerten», so das BVD. Das bedeutet laute Tage für die Anwohner – und auch eine durchgehend laute Nacht: Am
19. Juni mussten die Tramgleise aus der Strasse gerissen werden. Diese Arbeiten wurden aus Sicherheitsgründen nachts durchgeführt.
«Gemäss Lärmschutzverordnung sind wir verpflichtet, einen Ersatzwohnraum zu or- ganisieren», erklärt BVD-Sprecher Daniel Hofer. Die Verordnung schreibe bei lärmintensiven Nachtarbeiten vor, dass für «die besonders betroffene Nachbarschaft» ein alternativer Schlafplatz beschafft werden muss. Laut Hofer habe rund ein Drittel der rund 60 Parteien das Angebot angenommen. «Mein Schlafzimmer geht nicht zur Greifengasse raus – und wissen Sie: Für solche Situationen habe ich Ohrenstöpsel», sagte eine Anwohnerin, die das Angebot ausgeschlagen hat, zu 20 Minuten.