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Auch Schweizer Firma von Hackerangriff betroffen
ZÜRICH. Ein erneuter Cyberangriff legt Firmen in halb Europa lahm – auch in der Schweiz.
Gut sechs Wochen nach der globalen Attacke des Erpressungs-Trojaners «Wanna Cry» haben Hacker gestern einen neuen Angriff in der Ukraine gestartet. Betroffen waren der Staatskonzern Antonov, Banken, Telekom, Post, ein Stromnetzbetreiber, der Flughafen Kiew und die Regierung meldete Probleme mit ihren Computer-Netzwerken.
Schon nach kurzer Zeit breitete sich die Erpressungs-Software über Europa aus. Der russische Ölkonzern Rosneft, die dänische Reederei Maersk, das britische Werbeunternehmen WPP, der französische Industriekonzern Saint-Gobain vermeldeten Cyberattacken. Laut dem NDR wurde auch NiveaHersteller Beiersdorf angegriffen. Nach zuerst technischen Problemen meldete sich gestern Abend die Schweizer Ver- marktungsfirma Admeira via Twitter: «Auch Admeira ist vom Hackerangriff betroffen.»
Berichten zufolge fordern die Erpresser für die Wiederherstellung der Systeme die Zahlung von jeweils 300 Dollar in der Cyberwährung Bitcoin.
Über welche Schadsoftware es sich handelt, darüber streiten sich Experten. Nach dem Beginn der Attacke ging man davon aus, dass es sich um die Erpressungs-Software «Petya» handelt, die Computer verschlüsselt und Lösegeld verlangt. «Momentan gehe ich davon aus, dass es sich um die alte Malware von ‹Petya› handelt, die nur leicht abgeändert wurde», sagte auch IT-Spezialist Marc Ruef zu 20 Minuten.
Am späten Abend meldete sich der Anti-Virus-Hersteller Kaspersky: «Unsere vorläufigen Ergebnisse legen nahe, dass es sich nicht um eine Variante der ‹Petya›-Ransomware handelt, sondern um eine neue Ransomware, die bisher noch nicht aufgetaucht war.»
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