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Darum ist Online-Shopping im Büro gut für die Firma
ZÜRICH. Angestellte shoppen am häufigsten während der Arbeit online. Das muss kein Zeichen von Faulheit sein.
Die Schweizer Online-Händler Digitec und Galaxus haben das Einkaufsverhalten ihrer Kunden untersucht. Ergebnis: Die stärksten Stunden für Online-Shopping sind vormittags zwischen 11 und 12 Uhr und nachmittags zwischen 16 und 17 Uhr. Unter der Woche sind die Schweizer deutlich aktiver als am Wochenende. Der stärkste Shopping-Tag ist der Montag.
«Das zeigt eindrücklich, dass hierzulande vor allem während der Arbeitszeit online eingekauft wird», sagt DigitecSprecher Alex Hämmerli. Man könne sich darum zu Recht fragen, ob das Online-Shopping auf Kosten des Arbeitgebers gehe. Es sei aber anzunehmen, dass die Angestellten die Einkäufe während der Pausen erledigten. «Statt für Kaffee oder Social Media nutzen sie ihre Pausen neuerdings einfach fürs Shopping», so Hämmerli.
Auch Wirtschaftspsychologe Christian Fichter schliesst nicht automatisch auf Arbeitsfaulheit. Im Gegenteil: «Online-Shopping am Arbeitsplatz kann sogar als Indikator für gute Leistung gesehen werden.» Denn oft würden sich Arbeitnehmer mit Shopping belohnen, wenn sie besonders gut gearbeitet hätten.
Private Internet-Nutzung am Arbeitsplatz ist nicht explizit verboten, wenn der Arbeitgeber keine entsprechende Regelung erlassen hat (s. Interview). Rechtsanwalt Martin Steiger rät trotzdem zur Vorsicht: «Es ist empfehlenswert, die Arbeitszeit als solche zu nutzen.» Dafür würden die Arbeitnehmer ja letztlich entschädigt.