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Carpaccio di Cavallo, per favore
Die Abarth-Version des kleinen Fiat 124 Spider ist giftig, laut und ungestüm. Doch ob das reicht, um auf einer Rennstrecke mit den Grossen mitzuspielen?
Pferde. Ganz viele hochgezüchtete Stuttgarter Pferde prangen auf den vor der Rennstreckeneinfahrt aufgereihten Fahrzeugen, und du denkst: Verdammt, man sollte sie mit einem Vollblut aus Maranello jagen! Mit einem Stier bekämpfen! Wenigstens mit einem M oder AMG aufscheuchen! Stattdessen hast du diesen winzigen italienischen Skorpion, der mit 170 PS zwar 30 PS mehr leistet als der artverwandte Fiat 124 Spider und über den Klappenauspuff lautstark verkündet, er liebe Pferde – vor allem als Carpaccio. Aber du weisst: Der Abarth hat keinen Stich.
Na schön, das hier ist kein Rennen. Es ist der Track Day der Petrolheadz. Eine dieser Fahrspassveranstaltungen, wo nicht gegen-, sondern miteinander gefahren wird. Also mal entspannt die Strecke besichtigen. Herausholen, was aus dem 1,4-Liter-Turbomotörchen herauszuholen ist. Obwohl, aua, hat der Skorpion soeben den Stachel ausgefahren? Das Gift tut seine Wirkung:
ABARTH 124 SPIDER
Im Sportmodus strafft Pferde auf der Geraden vorbeipreschen: sich die Lenkung, und hält Sie sind nervös, man den 4-Zylinder über die wollen auf der regennassen knackige Handschaltung bei Piste nur gestreichelt werden. Drehzahllaune, geht das Den leichten, handlichen 1135-Kilo-Wägelchen schön zur Skorpion kannst du wiederum Sache. Der Heckantrieb, das provozieren, mit ihm spielen, brettharte Bilstein-Fahrwerk, ohne die Kontrolle zu verlieren. Sperrdifferenzial und die In Sachen Unterhaltungsfaktor scharfen Brembo-Bremsen tun hat er damit die Nase ihr Übriges, um nach schnel- vorn – nicht trotz, sondern wegen len, immer schnelleren Kurven seiner überschaubaren süchtig zu machen. Leistung. Ganz zu schweigen
Und da juckt es auch schon davon, dass der Spass bei unter den Fingernägeln, das einem Bruchteil des Preises ESP auszuschalten. Mögen die beginnt und nicht bei der Rennstreckenausfahrt endet, weil sich der Abarth auch auf öffentlichen Strassen ausfahren lässt.
War das soeben ein Rülpser aus dem Klappenauspuff? Klang fast, als hätte es doch noch zum Carpaccio gereicht. Karosserie: 4,05 Meter langer, 2-sitziger Roadster.
Antrieb: 1,4-Liter-R4-Turbo mit 170 PS (125 kW) und 250 Nm. Getriebe: 6-Gang-Handschaltgetriebe (Automatik optional). Fahrleistungen: 0–100 km/h in 6,8 Sekunden; 232 km/h Spitze. Verbrauch: 6,4 l/100 km (Werksangabe).
CO2-Ausstoss: 148 g CO2/km (Werksangabe).
Preis: ab 43 000 Franken (Fiat 124 Spider ab 27 900 Franken). 170 PS, Heckantrieb, Sperrdifferenzial, knackiges Getriebe – mehr braucht es nicht, um sich auf einer Rennstrecke zu vergnügen. Das Verdeck ist innert Sekunden mit einem einfachen Handgriff geöffnet. Das Interieur besticht mit einem griffigen Lenkrad, klaren Instrumenten und feinem italienischem Leder.
Abarth.ch