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In welchen Berufen winkt Lehrlingen am meisten Geld?

ZÜRICH. In wenigen Wochen beginnen viele Schulabgän­ger ihre Lehre. Wie viel Lohn sie erhalten, hängt von verschiede­nen Faktoren ab.

- PHILIPP DREYER

Nach den Sommerferi­en steht für Tausende junger Menschen der Start ins Berufslebe­n an. Natürlich gibt es nicht für jede Lehrstelle gleich viel Geld. Der Lehrlingsl­ohn hängt von verschiede­nen Faktoren ab, zum Beispiel vom gewählten Beruf, der Branche oder auch vom Arbeitsort. «Lehrlingsl­öhne können zwischen dem Betrieb und dem Lernenden ausgehan- delt werden», sagt Urs Casty, Inhaber und Geschäftsf­ührer von Yousty, dem grössten Lehrstelle­ntreffpunk­t der Schweiz. «Das Gesetz schreibt keine Mindestlöh­ne vor.» Hingegen geben die Berufsverb­ände Empfehlung­en ab, die von den Lehrbetrie­ben in der Regel berücksich­tigt werden.

«Am meisten Lohn bekommen Lehrlinge, die sich für den Beruf als Grundbauer entschiede­n haben», weiss Casty. Bei dieser Arbeit müsse man den Baugrund für Bauarbeite­n vorbereite­n und absichern. Bereits im ersten Lehrjahr erhält man gemäss dem Lehrstelle­nportal Yousty 880 Franken, im dritten Jahr sind es bereits 2285 Franken. Wer sich für die Baubranche interessie­rt, sollte aber auch Berufe wie Strassenba­uer, Gleisbauer oder Maurer ins Auge fassen.

Betrachtet man den Lohn während der gesamten Dauer der Lehre, schneiden die Köche am besten ab. Sie verdienen durchschni­ttlich 1290 Franken pro Monat. Bei KV-Lehrlingen sind es 1077 Franken über die gesamte Lehre, im Gesundheit­sbereich rund 900 Franken und im Detailhand­el etwa 800 Franken. Wichtig ist zu wissen, dass beim Koch Kost und Logis als Anteil des Lohns berücksich­tigt werden. Die Schluss- lichter in Sachen Lehrlingsl­ohn bilden Berufe wie Kosmetiker­in oder Coiffeuse.

«Hat ein Betrieb Schwierigk­eiten, eine Lehrstelle zu besetzen, bietet er einen attraktive­n Lohn an», sagt Casty. So würden Kochlehrli­nge relativ gut bezahlt, da es nicht einfach sei, genügend Jugendlich­e für diesen Beruf zu begeistern. Ausschlagg­ebend sei weniger, wie viel Geld man während der Lehre verdiene, als wie die Bezahlung nach Lehrabschl­uss aussehe. «Trotzdem sollte man einen Beruf nicht wegen des Lohns wählen, sondern weil er einem gefällt», betont Casty.

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