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Weniger ist beim F-Type mehr
LONDON. Ein Vierzylinder in einem Sportwagen von Jaguar? Das passt!
Gleich mal vorneweg: Ich mag das Bollern eines Achtzylinders. Also habe ich schon mal die Nase gerümpft, als Jaguar sein Sportcoupé F-Type mit einem Vierzylinder ankündigte. Das ist wie Metallica unplugged – Blödsinn. Dachte ich. Wieso? Weil mich – im Gegensatz zu vielen Berufskollegen – der krawallige F-Type begeisterte. Endlich ein Jaguar, der nicht nur schnurren kann, egal ob mit acht oder sechs Zylindern.
Aber mit vier Zylindern? Also halb so vielen wie in meinem Lieblingsmodell mit 575 PS – kann das gutgehen? Ja. Und wie: Der neue 2-LiterIngenium-Motor mit TwinScroll-Turbo (der übrigens auch im Jaguar E-Pace verbaut werden wird) leistet zwar «nur» 300 PS, doch das genügt locker, um richtigen Fahrspass zu bieten. Vor allem, wenn man die 8-Gang-Automatik über die Paddel am Lenkrad bedient. Dann poltert der ab 63 600 Franken erhältliche F-Type wie ein Grosser.
Natürlich kann der Sound nicht ganz mit den Topmodellen mithalten, aber es ist schon erstaunlich, welche Leistung und welchen Sound die Ingenieure einem Vierzylinder entlocken. Ein vergleichbares Paket mit diesem PreisLeistungsund Spass-Verhältnis findet man derzeit sonst nirgends.
Natürlich gibts den Einsteiger-F-Type auch als Cabrio (70 700 Franken). Allerdings müssen die Käufer auf Allradantrieb verzichten, die Kraft geht immer an die hinteren Räder – im Winter ein Nachteil, in den anderen Jahreszeiten ein weiterer Pluspunkt auf der Spass-Skala.