20 Minuten - Deutschschweiz uberregional
Spotify fördert ab Ende August Schweizer Musik
ZÜRICH. Vier Schweizer Playlists unterhält Spotify ab Ende Monat. Die Branche applaudiert, gibt sich damit aber noch nicht zufrieden.
Der weltweit grösste Musik-StreamingAnbieter geht am 25. August mit vier eigens für die Schweiz zusammengestellten und fortlaufend kuratierten Playlists an den Start. Das meldet der Verband der Schweizer Musiklabels IFPI. Damit bietet Spotify erstmals speziell auf die Schweiz zugeschnittene Inhalte an, die über die automatisch ermittelten Charts hinausgehen. Vergangenen Monat monierte Produzent und Labelbesitzer Roman Camenzind noch, die Schweiz sei «vom hitparadenrelevanten Musikdienst Spotify ausgeschlossen». Die angekündigten Playlists bezeichnet er als «wichtigen Zwischenschritt». Enthusiastischer zeigt sich sein Branchenkollege Philipp Schweidler: «Dieser Schritt war längst überfällig.»
Die vier Playlists werden gemäss Mitteilung von Spotify «auf der Startseite und unter ‹Browse› in der App prominent platziert». Der Streaming-Riese wollte auf Anfrage nicht mitteilen, wer die Listen zusammenstellt und unterhält. Das schwedische Unternehmen verfügt nach wie vor nicht über eine Schweizer Niederlassung.
Schweidler wittert nun Morgenluft und würde gern mehr lokale Listen sehen – auch, damit mehr Nischen-Genres bedient werden können: «Hier können sich die Streaming-Anbieter profilieren und auch fernab vom Mainstream die Zuhörer mit Sparten-Playlists bedienen.»