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Zwei junge Frauen aus Biel sind zum IS nach Syrien gereist
BIEL. Zwei Schweizerinnen aus dem Raum Biel haben sich dem IS angeschlossen. Vorher hatten sie Kontakt mit Personen vom IZRS.
Die Zwei junge Frauen aus der Region Biel sind im August 2014 nach Syrien gereist, um sich der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) anzuschliessen. Das berichtete die SRF-Sendung «10 vor 10» gestern. Bei der einen handle es sich um eine 23-jährige gebürtige Tunesierin aus Nidau, bei der anderen um eine heute 35-jährige Konvertitin aus einer Schweizer Fami- lie. Diese liess in Biel ihren Ehemann zurück, der offenbar nichts von ihren Plänen gewusst hatte. Gegen die beiden Frauen wurde ein Verfahren eröffnet, wie die Bundesanwaltschaft auf Anfrage von «10 vor 10» bestätigte. Das weitere Schicksal der beiden Bielerinnen ist nicht geklärt. Vermutet wird, dass sie sich im syrischen Raqqa aufhalten, der inoffiziellen Hauptstadt des IS, gegen die kurdische Streitkräfte derzeit eine Offensive führen.
Die 23-Jährige war vor ihrer Ausreise mit Ferah Ulucay befreundet, der heutigen Generalsekretärin des Islamischen Zentralrats Schweiz (IZRS). Ulucay sagte zu SRF, sie habe versucht, die junge Frau von ihrer Sympathie für den IS abzubringen. Der IZRS habe die Frau nicht radikalisiert. Von der Ausreise habe man nichts gewusst. Ulucay bezeichnet die Frau als «Opfer der IS-Propaganda und der Islam-Feindlichkeit in der Schweiz».
Beide IS-Anhängerinnen besuchten laut «10 vor 10» die Ar’Rahman-Moschee in Biel, die Ende August durch den Fall des Imams Abu Ramadan in die Schlagzeilen geraten ist. Ramadan soll auch diese Frauen gekannt haben.