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Seoane: «Wunschlösung» nach reiflicher Überlegung
BERN. Gerardo Seoane kristallisierte sich erst im Verlauf der Gespräche als richtige Entscheidung für die Young Boys heraus.
«Er ist eine absolute Wunschlösung», sagte YB-Sportchef Christoph Spycher gestern, räumte aber ein, dass Seoane nicht von Anfang an Favorit auf den Posten war. Unlogisch? Nicht für Spycher. «Die Überzeugung, dass er zu YB passt, ist erst in den Gesprächen gewachsen.» Es sei klar gewesen, dass man sich mit dem 39-Jährigen befassen müsse, weil er im Nachwuchs und zuletzt mit den FCL-Profis einen guten Job gemacht habe.
Seoane bedankte sich denn auch artig für die sieben «wundervollen Jahre» in Luzern und sagte zur YB-Anfrage: «Ich war erfreut, denn ich sehe das als Zeichen, dass meine Arbeit geschätzt wird.» Das Erbe, das Adi Hütter hinterlassen hat, ist gross. Kann Seoane diese Fussstapfen ausfüllen? «Sie wären für jeden Trainer gross gewesen – egal wer gekommen wäre», so Spycher. «Entschei- dend ist, wie wir denken und wie wir als Verein mit dem Trainer zusammenarbeiten.»
Freude in Bern, Unmut in Luzern. Seoane musste am Wochenende viele Anfeindungen über sich ergehen lassen. Sie gipfelten in einem HassPlakat vor seinem Wohnhaus Dazu sagt er: «Emotionen gehören zum Fussball. Ich habe Verständnis für positive und negative Reaktionen. Selbstverständlich gibt es eine Grenze. Aber mehr Kommentar will ich dazu nicht abgeben. Ich schaue vorwärts und freue mich auf die neue Aufgabe.»
Als Assistenten wird Seoane Routinier Harry Gämperle und neu Matteo Vanetta zur Seite haben, der bislang die YB-Verteidiger trainierte.