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Protest wegen chemischer Altlasten unter Spielplatz
BASEL. In gut fünf Metern Tiefe im Erdreich des Spielplatzes Ackermätteli liegt seit Jahren Chemiemüll. Im Quartier ist die Verunsicherung gross, ob eine Gefährdung der Kinder besteht.
Rund 60 Schüler haben gemeinsam mit Lehrpersonen der Basler Tagesschule Ackermätteli gestern in einer lauten und bunten Aktion gegen Chemiemüll unter ihrem Spielplatz protestiert. «Für einen sauberen Spielplatz» oder «Chemie Stopp», fordern in krakeliger Kinderhandschrift selbstgestaltete Plakate. «Wir wollen wissen, mit welcher Art von chemischen Substanzen wir es zu tun haben, und dafür müssen Bohrungen durchgeführt werden», sagt die Lehrerin Gabriela Horni. Bis heute weiss man nicht, was sich an chemischen Rückständen der ehemaligen Chemiefirma Ciba-Geigy aus den Achtzigerjahren im Boden des Spielplatzes befindet.
Das Amt für Umwelt und Energie (AUE) verweigerte bislang die vom Verein Ärztin- nen und Ärzte für Umweltschutz (AefU) geforderten Bohrungen. «Die chemischen Substanzen unter dem Spielplatz sind bezogen auf die Altlastenverordnung momentan nicht untersuchungsbedürftig», sagt Paul Svoboda, Leiter der Abteilung für Gewässerschutz. «Erst wenn es zu baulichen Eingriffen kommt, muss gehandelt werden.» Ende April hatte Greenpeace den Spielplatz abgesperrt, um auf die ChemieAltlasten im Boden aufmerksam zu machen.