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Federer in Stuttgart: 1 + 1 + 98 = 100 Prozent Zufriedenheit
STUTTGART. Den ersten Titel und die Nummer 1 im Gepäck: Für Roger Federer hat sich der Trip gelohnt.
Am Samstag hatte Roger Federer in einem hochklassigen Match den hochbegabten Australier Nick Kyrgios geschlagen und so seinem Rivalen Rafael Nadal die Nummer 1 entrissen. Gestern besiegte er im Final den kanadischen Aufschlaggiganten Milos Raonic und holte so im dritten Anlauf in Stuttgart den ersten Titel; es ist Turniersieg Nummer 98 für Federer. Dessen Erfolgsrechnung am Mercedes-Cup lautet also: 1 + 1 + 98 = 100-prozentige Zufriedenheit. Jedenfalls sagte er, er sei sehr glücklich darüber, wie er in der gesamten Woche gespielt habe. «In den wichtigen Momenten war ich immer da.»
In der Tat bot Federer am Wochenende auf dem Weg zu seinem 18. Titel auf Rasen gegen zwei auf dieser Unterlage gefährliche Widersacher hervorragende Leistungen. Gegen Raonic, der 14 Asse schlug, nutzte er seine einzige Breakmöglichkeit mit einem brillanten Rückhandreturn, und gleich im nächsten Game wehrte er selber zwei Break- bälle ab. In der Folge gab es für beide als Rückschläger nichts mehr zu holen. Im Tiebreak des zweiten Satzes war der Schweizer klar der Bessere.
Nach dem 6:4-, 7:6-Triumph wurde Federer gefragt, ob er nun die Bestmarke von Jimmy Connors (109 ATP-Titel) ins Visier nehme. «Ein Ziel ist es nicht, aber wenn es passieren würde, wäre es schön. Ich glaube aber nicht, dass ich deswegen länger spielen würde.» 100 Titel hätte er freilich gern im Palmarès. Wenn alles nach Plan läuft und er nächste Woche in Halle triumphiert, kann er dies in Wimbledon anstreben. Geht er in Halle hingegen, wann auch immer, als Verlierer vom Platz, ist er die Nummer 1 wieder los.