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Das Weed von Wiz Khalifa riecht abgestanden
Auf dem Sequel zu seinem Major-Debüt «Rolling Papers» schwingt Wiz Khalifa einmal mehr die Kiffer-Fahne.
Jeder von uns kennt diesen einen Typen, meist noch unter 20, der ständig seinen Graskonsum zelebrieren muss – Cannabisblatt auf dem Shirt und so. Wiz Khalifa tickt genau gleich, mit dem Unterschied, dass er mittlerweile 30,
Vater eines Sohnes und weltberühmter Rapper ist. Auf dem Album «Rolling Papers 2» prahlt er mal wieder 90 Minuten lang damit, wie viel er kifft.
«Netflix und extralange Joints», skandiert Wiz in «Ocean» und fasst damit den Inhalt des 25 Songs starken Werks zusammen. So gut wie jeder Text handelt davon, sich zuzudröhnen, dann vielleicht noch eine Frau aufzureissen und am nächsten Morgen ihren Namen zu vergessen. Grundsätzlich nichts Neues – bereits die Marleys bauten sich eine Karriere auf dem grünen Kraut auf. Nach sechs Alben riecht der Grasrauch aber langsam abgestanden. Die monotonen Lyrics werden dafür von gestandenen BeatBastlern wie Mike Will Made It und Young Chop unterlegt. Sie drücken Wiz einen vielseitigen Sound auf: «Gin & Drugs» versprüht Funk-Vibes, «Rain» hat dank alten Bläser-Samples einen Lounge-jazzigen Unterton, und natürlich gibt es auch einige klassische 808-Banger wie «Goin’ Hard». Insgesamt macht «Rolling Papers 2» darum noch Spass. Mit dem ersten «Rolling Papers»-Teil (2011) im Hinterkopf zeigt das Album aber vor allem, dass sich Wiz Khalifa kaum weiterentwickelt hat.