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Wohnungsnot trotz mehr Leerwohnungen
BASEL. Die Quote der Leerwohnungen steigt in beiden Basel weiter leicht an. Trotzdem herrscht im Kanton Basel-Stadt offiziell Wohnungsnot.
Die Lage auf dem Wohnungsmarkt in der Region Basel hat sich erneut leicht entspannt. Die Leerstandsquote stieg zum vierten Mal in Folge an – in Basel-Stadt von 0,5 auf 0,7 Prozent, in Baselland von 0,6 auf 0,8 Prozent. Dies teilte das Statistische Amt Basel-Stadt gestern mit. Obwohl mehr Wohnungen leer stehen, herrscht in Basel-Stadt offiziell Wohnungsnot: Im Juni hat der Souverän des Stadtkantons die Wohnschutzinitiative des Mieterinnenund Mieterverbands Basel (MV Basel) angenommen, mit der die Wohnungsnot in der Kantonsverfassung verankert wird. Sie herrscht dann, wenn weniger als 1,5 Prozent der Wohnungen leer stehen.
«Es handelt sich um eine Steigerung im Nullkomma-Bereich. Damit entspannt sich die Lage nicht», so Patrizia Bernasconi, Geschäftsleiterin des MV Basel auf Anfrage. «Es lässt sich daraus kein Trend ablesen», sagt sie. Die Wohnungen, die leer stehen, seien zudem recht teuer.
Andreas Zappalà, Geschäftsführer des Hauseigentümerverbands (HEV) BaselStadt, sieht dies anders. Ihm zufolge entspannt sich der Wohnungsmarkt in Basel. «Dadurch wird es auch einfacher, eine Wohnung zu finden. Ländliche Gebiete weisen schon heute eine hohe Leerstandsquote auf. Dies dürfte auch für das Oberbaselbiet gelten», so Zappalà. Der Wohnungsmarkt sei angespannt, und man brauche länger bei der Suche einer Wohnung. «Letztlich findet man aber Wohnungen, auch in Basel», sagt er.