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Ricardo-App verleitet zu versehentlichen Käufen
ZÜRICH. Der OnlineMarktplatz kämpft mit Fehlkäufen. Nutzer sind verärgert.
Der «Sofort kaufen»Button im Online-Shop ist praktisch: Ein Klick, und der KatzenKratzbaum ist gekauft. Beim OnlineMarktplatz Ricardo sorgt die Option jetzt aber für Unannehmlichkeiten: Es wurden Waren erstanden, die die Käufer gar nicht wollten. Das sorgt für Ärger bei den Nutzern – und zwar nicht nur bei den Käufern, sondern auch bei den Verkäufern. Einer davon ist Michael B.* Er wollte mehrere Stand-upPaddle-Boards verkaufen. «Leider ist es so, das von zehn verkauften Paddles acht aus Versehen gekauft wurden.»
Grund der irrtümlichen Transaktionen ist der «Sofort kaufen»-Button in der Ricardo. ch-App, der versehentlich aktiviert wurde. B. ist nicht der Einzige, dem das Probleme bereitet. Ein Ricardo-Sprecher bestätigt: «Einige Nutzer haben sich bezüglich Fehlkäufen gemeldet.» Betroffen sei die AndroidApp bei neueren Galaxy-Geräten. Bei diesen Smartphones ist die Navigationsleiste ganz unten im Bildschirm integriert und blendet bei Nichtnutzung automatisch aus. «Wir vermu- ten, dass einige Nutzer beim Versuch, die Navigationsleiste wieder einzublenden, den Kaufen-Button gedrückt und damit ungewollt einen Kauf getätigt haben.»
Dieser Vorgang müsse aber mehrmals stattfinden, betont der Sprecher: Der Kauf oder die Gebotsabgabe müsse immer bestätigt werden – ein einziger Klick reiche nicht aus, um den Kauf auszulösen. Um das Problem mit den versehentlichen Käufen zu lösen, wird Ricardo demnächst ein App-Update herausbringen und dort den «Kaufen»-Button etwas verschieben. Ricardo ist Teil der Mediengruppe Tamedia, zu der auch 20 Minuten gehört.