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Coop verkauft neu «gfürchig echtes» Vegan-Hackfleisch
BASEL. In 300 Coop-Läden gibt es ab heute veganes Gehacktes. Laut Veganern ist es täuschend echt – auch geschmacklich.
Die Vegane Gesellschaft Schweiz postete kürzlich auf Instagram ein Foto von veganem Hackfleisch aus Sojaprotein, Weizen und Steinpilz. Es wird ab dieser Woche in 300 Coop-Filialen verkauft. In der Community ist die Vorfreude gross. Eine Userin schreibt: «Wenn es so gut ist, wie es aussieht, ist es perfekt.» Laura Lombardini von der Veganen Gesellschaft konnte das Gehackte des dänischen Herstellers schon probieren. Sie sagt, es sehe fast «gfürchig echt» nach Fleisch aus: «Aussehen, Textur und Geschmack sind wie bei Hackfleisch. Ich habe in der Schweiz noch nirgends ein vergleichbares Produkt gesehen.»
Laut Coop kommen Gehacktes (400 Gramm) und BurgerPatties (200 Gramm) in die Regale. Beide Produkte kosten 5.95 Franken. «Sie haben auch die härtesten Kritiker kulina- risch überzeugt. Sie schmecken praktisch genau wie echtes Fleisch», sagt Sprecher Urs Meier. Und: Die Ökobilanz eines solchen Produktes sei besser als jene von Fleisch.
Einige Kommentatoren äussern auf Instagram aber auch Kritik: «Ui, nichts Gesundes, Sojaeiweiss-Isolat ist bedenklich für die Gesundheit. Ich verstehe nicht, warum man als Veganer immer noch etwas sucht, das nach Fleisch aussieht.» Skeptisch ist auch Rolf Büttiker, Ombudsmann der Schweizer Fleischwirtschaft: «Ich habe nichts gegen vegane Produkte.» Er stösst sich aber daran, dass die veganen Produkte mit Begrifflichkeiten der Originale operieren: «Wenn man von Gehacktem, Hacksteak oder veganen Würsten spricht, ist das für die Konsumenten höchst verwirrlich.»
Coop-Sprecher Meier sieht keine Verwechslungsgefahr: «Die Produkte sind auf der Etikette als vegan angeschrieben.» Sie seien auch bei den vegetarischen oder veganen Produkten zu finden und nicht beim Hackfleisch.