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Kein Schlaf? Muskeln verdauen sich selbst
UPPSALA. Wer wenig schläft, leidet auch körperlich. Schon eine schlaflose Nacht kann den Muskeln zusetzen.
Schlaf ist wichtig. Bekommt man zu wenig davon, kommt es zu geistigen Leistungseinbussen und das Erkältungsrisiko steigt an. Im Fachjournal «Science Advances» be schreiben Forscher der Universität Uppsala nun eine weitere Folge: Demnach sorgt schon eine schlaflose Nacht für eine Umstellung des Stoffwechsels.
Für die Studie hatte das Team um Christian Benedict das Fett und Muskelgewebe von 15 gesunden Männern untersucht, einmal nach einer durchgeschlafenen und einmal nach einer durchgemachten Nacht. Dabei zeigte sich, dass die Stoffwechselveränderung in den Muskeln dafür sorgte, dass der Muskel kaum mehr Glukose (Zucker) verwertete – und gleichzeitig Proteine abbaute. «Der Muskel fängt an, sich sozusagen selbst zu verdauen», so Benedict zum TVSender ORF. Bei der Analyse des Fettgewebes zeigte sich dagegen, dass dieses aufgrund des Schlafmangels auf Einlagerung umstellt.
Die Ursache vermuten die Forscher im Gehirn: Dieses hat bei Schlafmangel einen höheren Energiebedarf und signalisiert darum den Muskeln, die Energie zu sparen. Dem Fettgewebe teilt es dagegen mit, die Energie zu speichern, um für den nächsten Schlafentzug gerüstet zu sein. Ob das so ist, sollen weitere Studien zeigen.
Die Forscher betonen, dass die Ergebnisse nicht automatisch auch auf andere Schlafstörungen zutreffen müssen, aber vieles spreche dafür.