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Rettete der Halo Leclerc das Leben?
SPA. Noch vor einem Jahr hätte der Horrorcrash für den Sauber-Fahrer tödlich enden können: Nun bekommt der Schutzbügel viel Lob.
Dass Charles Leclerc gestern wohlbehalten aufwachte, ist nicht selbstverständlich. Es ist anzunehmen, dass sein Unfall beim Formel-1-GP von Belgien noch vor einem Jahr weit schlimmere Folgen gehabt hätte. Vielleicht sogar tödliche.
Der Horrorcrash ereignete sich nur Sekunden nach dem Start. Nico Hülkenberg verbremste sich in Kurve 1 und traf den McLaren von Fernando Alonso von hinten. Dieser hob ab und flog über das Auto von Leclerc hinweg. Dass er den Monegassen nicht am Helm traf, liegt wohl auch am Kopfschutzbügel. Das sogenannte HaloSystem wurde in der Formel 1 auf diese Saison hin eingeführt. Der Cockpitschutz umgibt den Kopf des Fahrers und soll die Überlebenschance bei einem Unfall um 17 Prozent erhöhen.
Wer sich die Bilder des Sauber-Wagens ansieht, er- kennt einen ziemlich malträtierten Halo. Rennleiter Charlie Whiting sagte nach dem Rennen: «Es braucht nicht viel Fantasie, um zu sehen, dass die Reifenspuren auf dem Helm von Charles hätten sein können. Es wäre einem Wunder gleichgekommen, wenn es nicht so gewesen wäre.» Für den ehemaligen Weltmeister Nico Rosberg ist klar: «Wir können die Diskussion um Halo beenden. Er wird Leben retten!» Die Worte des Deutschen auf Twitter zeigen, dass das System nicht unumstritten war. Für viele ist der Bügel die «hässlichste Neuerung» der Formel-1-Geschichte. Für Leclerc aber passte die deutsche Übersetzung des englischen Wortes Halo ganz gut: Heiligenschein.