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Verliebt in den Fahrlehrer – «Ich hätte heulen können»
ZÜRICH. Gezückte Kondome, Berührungen oder ein Kuss: Manche Schüler und Fahrlehrer überschreiten Grenzen.
Nach der bestandenen Prüfung hätte die Schülerin «heulen können» – sie war verliebt in den Fahrlehrer. Andere Einträge im Forum Verliebt-in-denfahrlehrer.de handeln von Avancen des Fahrlehrers.
Auch in Schweizer Fahrlehrerkreisen sind Grenzüberschreitungen ein Thema. «Es ist schon vorgekommen, dass mir Schülerinnen schöne Augen gemacht haben», sagt Fahrlehrer F.M.* Er habe nichts erwidert, worauf die Schülerinnen automatisch aufgehört hätten. Ein Kollege habe eine aufdringliche Schülerin hingegen zurechtweisen müssen. «Angeblich zückte sie in der Stunde immer Kondome.» Auch der Fahrlehrer Filippo Scirocco sagt: «Wenn Schülerinnen besonders nett zu mir sind, mich fragen, ob ich Single sei, oder in Minirock und hochhackigen Schuhen in die Stunde kommen, weiss ich, woher der Wind weht.» Und eine Fahrlehrerin erzählt: «Bei einem Wendemanöver küsste mich ein Schüler.»
Mehrere Fahrlehrer berichten aber auch, dass Schülerinnen zu ihnen gewechselt hätten, weil sie vom Vorgänger angefasst worden seien oder dieser zweideutige Sprüche gemacht habe. Die Instruktoren betonen, dass ein professionelles Verhältnis am wichtigsten sei. Einige machen zu Beginn klar, dass allfällige Berührungen rein professioneller Natur sind, da man auf engem Raum eingreifen müsse. «Auf Avancen von Schülern einzugehen oder gar selbst welche zu machen, ist für Fahrlehrer tabu», sagt auch Bruno Schlegel vom Fahrlehrerverband. Fühlt sich jemand belästigt, rät er, den Lehrer zu wechseln und es dem Verband zu melden.