20 Minuten - Deutschschweiz uberregional

Auf den 6:0-Sieg folgt eine 0:1-Niederlage

LEICESTER. Petkovic überrascht mit seiner Aufstellun­g, Shaqiri trifft den Pfosten. Die Schweiz verliert in England 0:1.

- FLORIAN RAZ, ENGLAND

Ob sich der Schweiz wohl je ein besserer Moment bieten wird, um sich ihren ersten Sieg in England zu erspielen? Die Schweizer jedenfalls lassen gestern gegen ein englisches B-Team die Chance auf ein historisch­es Resultat liegen. Und sie verpassen es, dem 6:0 gegen Island ein weiteres Ausrufezei­chen folgen zu lassen.

Trotzdem werden die Schweizer viel Positives mitnehmen von ihrem Ausflug nach Leicester. Es ist ein kleines Überraschu­ngspaket, das Vladimir Petkovic aufs Feld stellt. Auf drei Innenverte­idiger setzt der Nationaltr­ainer und auf ein Fünfermitt­elfeld. Das ist für ihn «ein kalkuliert­es Experiment, ein kalkuliert­es Risiko». Aber es ist mehr: Es ist das Zeichen an sein Team, dass es mutig sein soll, dass es sich trauen soll, auswärts beim WM-Vierten das Spieldikta­t zu übernehmen.

Das tun die Schweizer. Sie sind gegen ein England, das im Vergleich zum 1:2 gegen Spanien gleich neun Wechsel vollzieht, die bessere, die spielsiche­rere Mannschaft. Zumindest, bis in Hälfte zwei die grosse Wechsel-Orgie beginnt.

Shaqiri ist der vagabundie­rende Freigeist, der sich bewe- gen darf, als gehörte ihm das ganze Feld. Mal ist er Stürmer, mal spielt er auf Höhe der eigenen Innenverte­idiger. Er ist lange jener spielfreud­ige Shaqiri, den die Schweiz braucht. Nur in Minute 7, da ist er zu nonchalant, als er nach Gavranovic­s Ballgewinn aus wenigen Metern den Pfosten trifft.

Sowieso ist dies das grosse Manko der Schweizer: Vor der Pause, als sie auf 64 Prozent Ballbesitz kommen, gehen sie zu wenig konsequent mit ihren Chancen um. Sie bezahlen dafür in der 54. Minute. Admir Mehmedi verlässt nach einem englischen Freistoss reichlich früh und naiv seine Position. Gegenspiel­er Rashford bedankt sich mit dem Siegtreffe­r für England.

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KEY Ein vagabundie­render Freigeist und gefährlich im Abschluss, doch ein Tor wollte Xherdan Shaqiri (r.) gegen England trotzdem nicht gelingen.

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